Tussilago farfara L. (Huflattich)
Lebensraum und Ökologie
Standort | Frische bis wechselfeuchte Rud., Brachen, Ufer, lehmige Steilküsten, feuchte Äcker, basenhold | R6125 | |
Ökologische Zeigerwerte | L8 Tx K3 R8 F6w Nx S0 M- | E1 | |
Lichtzahl | 8 | Halblicht- bis Volllichtpflanze: Lichtpflanze, nur ausnahmsweise bei weniger als 40 % r. B. | |
Temperaturzahl | x | indifferentes Verhalten: d.h. weite Amplitude oder ungleiches Verhalten in verschiedenen Gegenden | |
Kontinentalitätszahl | 3 | ozeanisch bis subozeanisch: zwischen 2 und 4 stehend (in großen Teilen Mitteleuropas vorkommend) | |
Reaktionszahl | 8 | Schwachsäure-/Schwachbasen- bis Basen- und Kalkzeiger: zwischen 7 und 9 stehend, d. h. meist auf Kalk weisend | |
Feuchtezahl | 6 | Frische- bis Feuchtezeiger: zwischen 5 und 7 stehend | |
Feuchtewechsel | w | Zeiger für starke Feuchtewechsel | |
Stickstoffzahl | x | indifferentes Verhalten: d.h. weite Amplitude oder ungleiches Verhalten in verschiedenen Gegenden | |
Salzzahl | 0 | nicht salzertragend: nur auf Böden ohne Salz (die Zahl „0“ ist bei Berechnungen mit zu verwenden!) | |
Schwermetallresistenz | - | nicht schwermetallresistent | |
Formation |
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Bindung an Pflanzengesellschaften | Kennart in Assoziation: Poo-Tussilaginetum Tx. 1931 | ||
Hauptvorkommen in Verband: Petasition paradoxi Zoll. 1966 | |||
Hauptvorkommen in Verband: Sisymbrion Tx. et al. in Tx. 1950 | |||
Hauptvorkommen in Verband: Aegopodion podagrariae Tx. 1967 | |||
Biotoptyp |
Krautiger oder grasiger Saum oder Flur hypertropher, feuchter bis frischer Standorte [Rote Liste: * (aktuell kein Verlustrisiko)] |
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Mergelschutthalde der subalpinen bis alpinen Stufe [Rote Liste: * (aktuell kein Verlustrisiko)] |
Kalkhaltige Schutthalde mit hohem Feinerdeanteil, Mergelsubstrate, gute Wasserversorgung; auf den weniger stark geneigten Bereichen meist dichter Krautbewuchs (z.B. Schneepestwurzflur). Überwiegend in der subalpinen Stufe der Alpen | ||
Junge, sich selbst überlassene oder in Aufschüttung befindliche Schutthalde aus Karbonatgestein [Rote Liste: * (aktuell kein Verlustrisiko)] |
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Junge, sich selbst überlassene oder in Aufschüttung befindliche Halde mit bindigem Substrat [Rote Liste: * (aktuell kein Verlustrisiko)] |
Derzeit ungenutzte oder in Aufschüttung befindliche Halde von bindigem Substrat (Aushub im Zuge von Tief- und Hochbau, Oberboden im Bereich von Entnahmestellen usw.); weitgehend vegetationsfrei, höchstens einzelne Pionierpflanzen. Bei zunehmender Besiedlung durch höhere Pflanzen vgl. Ruderalstandorte auf bindigem Boden (vgl. 39.06.02.02). | ||
Trocken-warme Ruderalstandorte auf bindigem Boden [Rote Liste: 3-V (akute Vorwarnliste)] |
Feinerdereiche trocken-warme meist durch dichte krautige, hochwüchsige Vegetation gekennzeichnete Ruderalstandorte mit z.B. Picris hieracioides (Gewöhnliches Bitterkraut), Tanacetum vulgare (Rainfarn); die Standortbedingungen sind häufig ausgesprochen wechseltrocken mit starken Austrocknungsphasen. | ||
Bindung an Wald |
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Hemerobie (menschlicher Einfluss) | b: b-euhemerob - c: a-euhemerob - m: mesohemerob - p: polyhemerob | b-euhemerob: Arten der Intensivweiden, -wiesen und -forsten sowie reicher Zierrasen - a-euhemerob: Arten der Ackerfluren mit typisch entwickelter Unkrautflora, des Ansaatgrünlandes, armer Zierrasen, der Intensivforste mit kaum entwickelter Krautschicht, Rieselfelder - mesohemerob: Arten in Forsten mit entwickelter Strauch- und Krautschicht, Heiden, Trocken- und Magerrasen, extensive Wiesen und Weiden - polyhemerob: Arten der Sonderkulturen (z. B. Obst, Wein und Ackerfruchtfolgen mit stark selektierter Beikrautflora), Abfalldeponien, Abraumhalden, Trümmerschuttflächen (nur der ersten Sukzessionsstadien, dann Übergang zu a-euhemerob), teilversiegelte Flächen (z. B. gepflasterte Wege, geschotterte Gleisanlagen); Biozönose stark dezimiert; Biotop anhaltend stark verändert. | BF1 |
Urbanität (Bindung an Siedlungen) | urbanoneutral | keine Bevorzugung siedlungsnaher oder siedlungsferner Standorte. | BF1 |
Ökologischer Strategietyp | csr (Konkurrenz-Stress-Ruderal-Strategen) | Intermediärer Typ, oft Rosettenpflanzen oder kleinwüchsige, ausdauernde Arten, die räumlich-zeitliche Nischen gut nutzen können und meist nur eine mittlere Lebensdauer aufweisen. | BF1 |
Die Quellen der Angaben zu Lebensraum und Ökologie finden Sie unter Datenquellen.
Namen in den Ursprungspublikationen:- Name in Rothmaler (Müller et al. 2021): Tussilago farfara L..
- Name in Ellenberg/Weber: Tussilago farfara.
- Name in BiolFlor: Tussilago farfara.