Artsteckbrief: Lebensraum & Ökologie


Informationen zu Sparganium emersum Rehmann, Einfacher Igelkolben

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Lebensraum

Formation

nährstoffreiche Gewässer (Hauptvorkommen)

Biotoptyp

Natürliches und naturnahes Rhithral:Meist sommerkalte, schnell fließende, sauerstoffreiche Ober- bzw. obere Mittelläufe von natürlichen bzw. naturnahen Bächen und Flüssen, i.d.R. beschattet und makrophytenarm; Unterwasservegetation von Moosen und Rotalgen (Kryptogamen) dominiert, im Tiefland vereinzelt auch flutende Wasserpflanzenvegetation des Ranunculion fluitantis und Potamogetonion pectinati; der Nährstoffhaushalt ist überwiegend allochthon, erosive Kräfte überwiegen; Forellen- und Äschenregion. Fließgewässer mit anthropogenen Feinsedimentbelastungen/Substraten gehören in den Biotoptyp 23.04.01 (anthropogen erheblich verändertes Fließgewässer, schnell fließend). stark gefährdet bis von vollständiger Vernichtung bedroht (1-2)Gefährdungsursachen: Wasserableitung, Nährstoff- und Schadstoffeintrag (z.B. Abwassereinleitung, Düngemittel, Gülle, Schwermetalle, halogenierte Kohlenwasserstoffe), intensive Freizeitnutzung (z.B. Bootsverkehr), Luftschadstoffe, thermische Belastung, Stauhaltung z.B. zur Energiegewinnung, Fließgewässerbegradigung, Uferverbau, Sohlveränderung, Gewässerunterhaltungsmaßnahmen, Verrohrung, Grundwasserabsenkung, Eindämmung (Hochwasserregulierung)
Sonstiges Röhricht:Meist niedrigere Röhrichte an Fließgewässern, z.B. mit Uferreitgras (Calamagrostis pseudophragmites) oder durch Glyceria-Arten (mit Ausnahme von G. maxima) dominierte Röhrichte an langsam fließenden Bächen und Gräben oder durchsickerten meso- bis eutrophen Quellbereichen; außerdem weitere meist kleinflächig auftretende Röhrichte an Stillgewässerufern (Butomus umbellatus [Schwanenblume], Sparganium-Arten [Igelkolben], Acorus calamus [Kalmus], Alisma plantago-aquatica [Froschlöffel]). Von zweikeimblättrigen, krautigen Arten beherrschte Bestände an Fließgewässern (z.B. mit Nasturtium officinale [Brunnenkresse] oder Sium erectum [Aufrechter Merk]) gehören zu den Uferstaudensäumen (39.04). gefährdet bis stark gefährdet (2-3)Gefährdungsursachen: Maßnahmen der Gewässerunterhaltung, Begradigung und Ausbau von Fließgewässern, Eutrophierung (Nährstoff-, Düngereintrag), Entwässerung bzw. Beseitigung von Kleingewässern
Gräben mit sehr langsam fließendem bis stehendem Wasser:Künstlich angelegte, rinnenartige Binnengewässer mit ganzjährig oder überwiegend stehendem bis sehr langsam fließendem Wasserkörper, meist mit Be- und/oder Entwässerungsfunktion, teilweise auch zur Grenzmarkierung usw.; typisch sind gerader Verlauf, trapezförmiges Querprofil, teilweise auch künstliche Böschungs- bzw. Sohlbefestigungen; Pflege und Unterhaltung bedingen meist eine gegenüber naturnahen Stillgewässern verarmte Biozönose; Nutzungsaufgabe kann eine Entwicklung hin zu naturnahen Stehgewässern angenäherten Verhältnissen oder eine Verlandung des Gewässers zur Folge haben. gefährdet bis stark gefährdet (2-3)Gefährdungsursachen: keine Angabe zu Gefährdungsursachen
Grundquellen (Limnokrenen):Permanente und temporäre Grundwasseraustritte am Grunde selbständiger Gewässer (Quelltöpfe, Weiher, Seen, Fließgewässer); z.B. Tümpelquellen, Gießen. gefährdet bis stark gefährdet (2-3)Gefährdungsursachen: Grundwasserabsenkung, Nährstoff- und Pestizideintrag, Wasserentnahme
Graben mit sehr langsam fließendem bis stehendem Wasser mit extensiver Gewässerunterhaltung:Graben mit überwiegend stehendem bis sehr langsam fließendem Wasserkörper, bei dem sich die Gewässerunterhaltungsmaßnahmen auf abschnittsweise und im mehrjärigen Rhythmus erfolgende Mahd der Ufer- und Unterwasservegetation beschränken. Abschnittsweise Grundräumung erfolgt nur bei sehr starker Vegetationsentwicklung in mehrjährigen Intervallen. gefährdet bis stark gefährdet (2-3)Gefährdungsursachen: Nährstoff- und Schadstoffeintrag (z.B. Abwassereinleitung, Düngemittel, Gülle, Schwermetalle, halogenierte Kohlenwasserstoffe), intensive Freizeitnutzung (z.B. Bootsverkehr), Luftschadstoffe, thermische Belastung, Stauhaltung, Uferverbau, Sohlveränderung, Intensivierung der Gewässerunterhaltungsmaßnahmen, Verrohrung, Verfüllung, Nutzungsaufgabe
Graben mit sehr langsam fließendem bis stehendem Wasser ohne Gewässerunterhaltung:Graben mit überwiegend stehendem bis sehr langsam fließendem Wasserkörper, der der Sukzession überlassen ist. gefährdet bis stark gefährdet (2-3)Gefährdungsursachen: Nährstoff- und Schadstoffeintrag (z.B. Abwassereinleitung, Düngemittel, Gülle, Schwermetalle, halogenierte Kohlenwasserstoffe), intensive Freizeitnutzung (z.B. Bootsverkehr), Luftschadstoffe, thermische Belastung, Stauhaltung, Uferverbau, Sohlveränderung, Gewässerunterhaltungsmaßnahmen, Verrohrung, Verfüllung
Anthropogen mäßig beeinträchtigtes Rhithral:Ober- bzw. obere Mittelläufe von anthropogen mäßig beeinträchtigten Bächen und Flüssen; anstelle von Moosen und Rotalgen (Kryptogamen) bilden häufig höhere Pflanzen (Phanerogamen) die Unterwasservegetation, im Tiefland vereinzelt auch flutende Wasserpflanzenvegetation des Ranunculion fluitantis und Potamogetonion pectinati; der Nährstoffhaushalt ist überwiegend allochthon, erosive Kräfte überwiegen; Forellen- und Äschenregion. Fließgewässer mit anthropogenen Feinsedimentbelastungen/Substraten gehören in den Biotoptyp 23.04.01 (anthropogen erheblich verändertes Fließgewässer, schnell fließend). akute Vorwarnliste (3-V)Gefährdungsursachen: Wasserableitung, Nährstoff- und Schadstoffeintrag (z.B. Abwassereinleitung, Düngemittel, Gülle, Schwermetalle, halogenierte Kohlenwasserstoffe), intensive Freizeitnutzung (z.B. Bootsverkehr), Luftschadstoffe, thermische Belastung, Stauhaltung z.B. zur Energiegewinnung, Fließgewässerbegradigung, Uferverbau, Sohlveränderung, Gewässerunterhaltungsmaßnahmen, Verrohrung, Grundwasserabsenkung, Eindämmung (Hochwasserregulierung)
Mündungen in Binnengewässer:Mündungsabschnitte von Fließgewässern in (stehende) Binnengewässer; gegenüber dem vorangegangenen Fließgewässerabschnitt verminderte Fließgeschwindigkeit, Sedimentation von unterschiedlichen Substrattypen. akute Vorwarnliste (3-V)Gefährdungsursachen: Uferverbau und -befestigung, Stauhaltung (z.B. zur Energiegewinnung)
Anthropogen stark beeinträchtiges Fließgewässer, langsam fließend:Langsam fließende Abschnitte von anthropogen stark beeinträchtigten Fließgewässern. Unterwasservegetation soweit vorhanden stark verarmt bzw. besteht auch im Mittellauf nur aus Phytoplankton. aktuell kein Verlustrisiko (*)Gefährdungsursachen: keine Angabe zu Gefährdungsursachen

Bindung an Wald

keine Bindung an Wald oder Taxon nicht bewertet

Bindung an Pflanzengesellschaften

Assoziation Sagittario-Sparganietum emersi Tx. 1953: Kennart

Ökologie

Ökologische Zeigerwerte

Sparganium emersum (simplex): Taxa und Namen nach Ellenberg/Weber
Lichtzahl: 7 = Halblichtpflanze meist bei vollem Licht, aber auch im Schatten bis etwa 30 % r. B.
Temperaturzahl: 6 = Mäßigwärme- bis Wärmezeiger zwischen 5 und 7 stehend (planar bis collin)
Kontinentalitätszahl: 3 = ozeanisch bis subozeanisch zwischen 2 und 4 stehend (in großen Teilen Mitteleuropas vorkommend)
Reaktionszahl: 6 = Mäßigsäure- bis Schwachsäure-/Schwachbasenzeiger zwischen 5 und 7 stehend
Feuchtezahl: 10 = Wechselwasserzeiger Wasserpflanze, die längere Zeiten ohne Wasserbedeckung des Bodens erträgt
Feuchtewechsel: - = keine Angabe zum Feuchtewechseltyp zu diesem Taxon wurde kein Zeigerwert vergeben
Stickstoffzahl: 7 = Stickstoffreichtumzeiger an N-reichen Standorten häufiger als auf mittelmäßigen, nur ausnahmsweise auf N-ärmeren Standorten
Salzzahl: 0 = nicht salzertragend nur auf Böden ohne Salz (die Zahl „0“ ist bei Berechnungen mit zu verwenden!)
Schwermetallresistenz: - = nicht schwermetallresistent

Hemerobie (Naturnähe): menschlicher Einfluss auf den Lebensraum

Sparganium emersum: Taxa und Namen nach BiolFlor m: mesohemerob - o: oligohemerobmesohemerob: Arten in Forsten mit entwickelter Strauch- und Krautschicht, Heiden, Trocken- und Magerrasen, extensive Wiesen und Weiden - oligohemerob: Arten schwach durchforsteter oder schwach beweideter Wälder, anwachsender Dünen, wachsender Flach- und Hochmoore sowie naturnaher Heiden und Trockenrasen

Urbanität (Bindung an Siedlungen):

Sparganium emersum: Taxa und Namen nach BiolFlor 1: urbanophobArt wächst ausschließlich außerhalb menschlicher Siedlungen

Ökologischer Strategietyp

Sparganium emersum: Taxa und Namen nach BiolFlor cs: Konkurrenz-Stress-StrategenÜbergangstyp zwischen Konkurrenz- und Stress-Strategen