Artsteckbrief: Lebensraum & Ökologie


Informationen zu Ligustrum vulgare L., Gewöhnlicher Liguster

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Lebensraum

Formation

Wälder und Gebüsche trockenwarmer Standorte (Hauptvorkommen)
Laub- und Tannenwälder mittlerer Standorte (Nebenvorkommen)

Biotoptyp

Hecke auf ebenerdigen Rainen oder Böschungen trocken-warmer Standorte: stark gefährdet bis von vollständiger Vernichtung bedroht (1-2)Gefährdungsursachen: keine Angabe zu Gefährdungsursachen
Hecken mit überwiegend autochthonen Arten:Lineare, von Gehölzen, überwiegend Sträuchern, gebildete Elemente der Kulturlandschaft, die einer aktuellen Nutzung (Brennholzgewinnung, Einfriedung) oder Pflege (Rückschnitt, Auf-den-Stock-setzen) unterliegen bzw. heute noch erkennbare Spuren einer früheren Nutzung oder Pflege aufweisen. gefährdet bis stark gefährdet (2-3)Gefährdungsursachen: Innutzungsnahme der Fläche, Flurbereinigung, Eutrophierung und Pestizideintrag von den Nachbarflächen, Nutzungsaufgabe, Rodung, Müllentsorgung
Waldmantel frischer Standorte:Waldmantel mit z.B. Hartriegel (Cornus sanguinea), Hasel (Corylus avellana) oder Schlehe (Prunus spinosa) an Waldrändern frischer Standorte. gefährdet bis stark gefährdet (2-3)Gefährdungsursachen: forstliche Nutzung, Nährstoffeintrag, Müllentsorgung, direkte Vernichtung durch z.B. Wegebau oder landwirtschaftliche Nutzung
Waldmantel trocken-warmer Standorte:Waldmantel mit z.B. Berberitze (Berberis vulgaris) oder Liguster (Ligustrum vulgare) an z.B. Waldrändern im Übergang zu natürlichen Waldgrenzstandorten ("Steppenheide": Flachgründigkeit und trocken-warme Standortbedingungen) oder sonstigen trocken-warmen Standorten. gefährdet bis stark gefährdet (2-3)Gefährdungsursachen: forstliche Nutzung, Nährstoffeintrag, Müllentsorgung, direkte Vernichtung durch z.B. Wegebau oder landwirtschaftliche Nutzung
Seggen-Buchenwald (Orchideen-Buchenwald):Artenreicher Buchenwald auf basenreichen, gut wasserdurchlässigen flachgründigen Böden des Hügellandes; im nördlichen Bereich (z.B. niedersächisches und hessisches Bergland, Eifel) eher an wärmebegünstigten Süd- bis Westhängen, Kämmen oder Kuppen; weiter südlich (z.B. Fränkische und Schwäbische Alb) an Standorten jeder Exposition; lichte Wälder mit nur langsam- bzw. schlechtwüchsigen Bäumen und ausgeprägter Strauchschicht; artenreiche Krautschicht mit einer Reihe wärme- und lichtbedürftiger Arten, teilweise orchideen- und seggenreiche Ausbildungen. gefährdet bis stark gefährdet (2-3)Gefährdungsursachen: intensive Forstwirtschaft, Förderung nur einer Baumart, Aufforstung mit biotopfremden oder nicht autochthonen Gehölzen
Gebüsch trocken-warmer Standorte:Gebüsche an trockenen, wärmebegünstigten Standorten (oft in hängiger Lage), auf flachgründigen, felsigen oder sandigen Böden, z.B. mit Berberitze (Berberis vulgaris), Felsenmispel (Cotoneaster integerrimus), Felsenbirne (Amelanchier ovalis), Buchs (Buxus sempervirens), Sanddorn (Hippophae rhamnoides) oder Wacholder (Juniperus communis). Oft in Kontakt zu Trockenwäldern (43.08), (Halb-)Trockenrasen (34.01, 34.02), Weinbergen (41.08.01) u.a. akute Vorwarnliste (3-V)Gefährdungsursachen: Pestizidverdriftung von angrenzenden Flächen, Flurbereinigung, Intensivierung der Nutzung der Nachbarflächen, Rodung, Sukzession sekundärer Vorkommen
Sonstiges Gebüsch trocken-warmer Standorte:Sonstige Gebüsche trockener oder wärmebegünstigter Lagen, z.B. mit Felsenbirne (Amelanchier ovalis), Felsenmispel (Cotoneaster integerrimus) oder Sanddorn (Hippophae rhamnoides). akute Vorwarnliste (3-V)Gefährdungsursachen: keine Angabe zu Gefährdungsursachen
Brombeergestrüpp auf kalkreichem Untergrund: akute Vorwarnliste (3-V)Gefährdungsursachen: keine Angabe zu Gefährdungsursachen
Feldgehölz trocken-warmer Standorte:Feldgehölz trocken-warmer, zumeist flachgründiger oder trocken-sandiger Standorte, z.B. mit Quercus petraea (Traubeneiche), Carpinus betulus (Hainbuche), Acer campestre (Feldahorn), teilweise auch Pinus sylvestris (Kiefer). akute Vorwarnliste (3-V)Gefährdungsursachen: Forstliche Nutzung, Pestizidverdriftung von angrenzenden Flächen, Nährstoffeintrag, Flurbereinigung, Müllablagerungen, Rodung
Vorwald trocken-warmer Standorte: aktuell kein Verlustrisiko (*)Gefährdungsursachen: keine Angabe zu Gefährdungsursachen

Bindung an Wald

ALPEN: Strauchschicht: Im Wald wie im Offenland (S2.1)
BERGLAND: Strauchschicht: Im Wald wie im Offenland (S2.1)
TIEFLAND: Strauchschicht: Im Wald wie im Offenland (S2.1)

Bindung an Pflanzengesellschaften

Assoziation Pruno-Ligustretum Tx. 1952: Kennart
Verband Berberidion Br.-Bl. 1950: Schwerpunktvorkommen
Verband Erico-Pinion Br.-Bl. in Br.-Bl. et al. 1939: Hauptvorkommen
Ordnung Fagetalia sylvaticae Pawl. 1928: Hauptvorkommen (wärmeliebende Ausbildungen)
Verband Quercion pubescenti-petraeae Br.-Bl. 1932: Hauptvorkommen

Ökologie

Ökologische Zeigerwerte

Ligustrum vulgare: Taxa und Namen nach Ellenberg/Weber
Lichtzahl: 7 = Halblichtpflanze meist bei vollem Licht, aber auch im Schatten bis etwa 30 % r. B.
Temperaturzahl: 6 = Mäßigwärme- bis Wärmezeiger zwischen 5 und 7 stehend (planar bis collin)
Kontinentalitätszahl: 3 = ozeanisch bis subozeanisch zwischen 2 und 4 stehend (in großen Teilen Mitteleuropas vorkommend)
Reaktionszahl: 8 = Schwachsäure-/Schwachbasen- bis Basen- und Kalkzeiger zwischen 7 und 9 stehend, d. h. meist auf Kalk weisend
Feuchtezahl: 4 = Trocknis- bis Frischezeiger zwischen 3 und 5 stehend
Feuchtewechsel: - = keine Angabe zum Feuchtewechseltyp zu diesem Taxon wurde kein Zeigerwert vergeben
Stickstoffzahl: 3 = Stickstoffarmutzeiger auf N-armen Standorten häufiger als auf mittelmäßigen, nur ausnahmsweise auf N-reicheren
Salzzahl: 0 = nicht salzertragend nur auf Böden ohne Salz (die Zahl „0“ ist bei Berechnungen mit zu verwenden!)
Schwermetallresistenz: - = nicht schwermetallresistent

Hemerobie (Naturnähe): menschlicher Einfluss auf den Lebensraum

Ligustrum vulgare: Taxa und Namen nach BiolFlor b: b-euhemerob - m: mesohemerob - o: oligohemerobb-euhemerob: Arten der Intensivweiden, -wiesen und -forsten sowie reicher Zierrasen - mesohemerob: Arten in Forsten mit entwickelter Strauch- und Krautschicht, Heiden, Trocken- und Magerrasen, extensive Wiesen und Weiden - oligohemerob: Arten schwach durchforsteter oder schwach beweideter Wälder, anwachsender Dünen, wachsender Flach- und Hochmoore sowie naturnaher Heiden und Trockenrasen

Urbanität (Bindung an Siedlungen):

Ligustrum vulgare: Taxa und Namen nach BiolFlor 2: mäßig urbanophobArt kommt vorwiegend außerhalb menschlicher Siedlungen vor

Ökologischer Strategietyp

Ligustrum vulgare: Taxa und Namen nach BiolFlor c: Konkurrenz-StrategenBäume, Sträucher und krautige Arten mit hoher Konkurrenzkraft, bedingt durch spezifische morphologische und physiologische Eigenschaften und typische Merkmale ihrer Lebensgeschichte