Artsteckbrief: Lebensraum & Ökologie


Informationen zu Galium odoratum (L.) Scop., Waldmeister

Auf der Seite Datenquellen erfahren Sie, woher die Angaben stammen.

Lebensraum

Formation

Wälder und Gebüsche trockenwarmer Standorte (Hauptvorkommen)
Laub- und Tannenwälder mittlerer Standorte (Schwerpunktvorkommen)

Biotoptyp

Buchenbuschwald (auf Ostseedünen):Buschwald an der Abtragungsküste der Ostsee; aus durch Salzgischteinfluss und Windschur niedrigwüchsigen, z.T. strauchförmigen Buchen (Fagus sylvatica); durch Dünen sekundär übersandet, die edaphische Waldgrenze bildend; z.T. mit Elymus arenarius (Strandroggen) in der Krautschicht. von vollständiger Vernichtung bedroht (1)Gefährdungsursachen: intensive Forstwirtschaft, Förderung nur einer Baumart, Aufforstung mit biotopfremden oder nicht autochthonen Gehölzen, Luftschadstoffe
Eichen-Hainbuchenwald staunasser bis frischer Standorte:Artenreicher Laubmischwald (stau-)nasser bis (stau-)feuchter einschließlich wechselfeuchter oder frischer Standorte; v.a. auf tiefgründigen, nährstoffreichen, grund- und stauwasserbeeinflussten Böden; typisch sind artenreiche Bestände mit einem vielschichtigen Kronendach aus Stieleiche (Quercus robur), Hainbuche (Carpinus betulus), Esche (Fraxinus excelsior) u.a. stark gefährdet bis von vollständiger Vernichtung bedroht (1-2)Gefährdungsursachen: Nadelholzaufforstung (allgemein), Aufforstung mit biotopfremden Gehölzen, Förderung nur einer Baumart, intensive forstliche Nutzung, Entwässerung
Buchenwald basenreicher Standorte der planaren bis submontanen Stufe: akute Vorwarnliste (3-V)Gefährdungsursachen: keine Angabe zu Gefährdungsursachen
Buchen(misch)wälder frischer, basenreicher Standorte:Buchenwälder auf mäßig trockenen bis mäßig feuchten, basenreichen Lehm- oder Lössböden; meist in Hochwaldnutzung befindlicher Hallenwald mit hoher Dominanz von Rotbuche (weit mehr als 50%); artenreiche, gut ausgeprägte Krautschicht mit einem hohen Anteil an Mullbodenpflanzen; auf mittel- bis tiefgründigen Kalkverwitterungs- oder basenreichen Silikatböden. Vorwarnliste (V)Gefährdungsursachen: intensive Forstwirtschaft, zu kurze Umtriebszeiten, Aufforstung mit biotopfremden oder nicht autochthonen Gehölzen, Wildverbiss

Bindung an Wald

ALPEN: Krautschicht: Weitgehend an Wald gebunden: vorwiegend im geschlossenen Wald (K1.1)
BERGLAND: Krautschicht: Weitgehend an Wald gebunden: vorwiegend im geschlossenen Wald (K1.1)
TIEFLAND: Krautschicht: Weitgehend an Wald gebunden: vorwiegend im geschlossenen Wald (K1.1)

Bindung an Pflanzengesellschaften

Assoziation Asperulo-Fagetum (Galio odorati-Fagetum) H.May. 1964 em. Oberd. 1983: schwach Kennart (incl. Melico-Fagetum Lohm. in Seibert 1954)
Verband Fagion sylvaticae Pawl. 1928: Kennart
Verband Carpinion Issl. 1931 em Oberd. 1953: Hauptvorkommen

Ökologie

Ökologische Zeigerwerte

Galium odoratum (Asperula odorata): Taxa und Namen nach Ellenberg/Weber
Lichtzahl: 2 = Tiefschatten- bis Schattenpflanze zwischen 1 und 3 stehend
Temperaturzahl: 5 = Mäßigwärmezeiger in tiefen bis in montanen Lagen vorkommend (Schwergewicht in submontan-temperaten Bereichen)
Kontinentalitätszahl: 2 = ozeanisch Schwergewicht in Westeuropa und im westlichen Mitteleuropa
Reaktionszahl: 6 = Mäßigsäure- bis Schwachsäure-/Schwachbasenzeiger zwischen 5 und 7 stehend
Feuchtezahl: 5 = Frischezeiger Schwergewicht auf mittelfeuchten Böden
Feuchtewechsel: - = keine Angabe zum Feuchtewechseltyp zu diesem Taxon wurde kein Zeigerwert vergeben
Stickstoffzahl: 5 = Mäßigstickstoffzeiger mäßig N-reiche Standorte anzeigend, seltener auf N-armen und N-reichen
Salzzahl: 0 = nicht salzertragend nur auf Böden ohne Salz (die Zahl „0“ ist bei Berechnungen mit zu verwenden!)
Schwermetallresistenz: - = nicht schwermetallresistent

Hemerobie (Naturnähe): menschlicher Einfluss auf den Lebensraum

Galium odoratum: Taxa und Namen nach BiolFlor b: b-euhemerob - c: a-euhemerob - p: polyhemerobb-euhemerob: Arten der Intensivweiden, -wiesen und -forsten sowie reicher Zierrasen - a-euhemerob: Arten der Ackerfluren mit typisch entwickelter Unkrautflora, des Ansaatgrünlandes, armer Zierrasen, der Intensivforste mit kaum entwickelter Krautschicht, Rieselfelder - polyhemerob: Arten der Sonderkulturen (z. B. Obst, Wein und Ackerfruchtfolgen mit stark selektierter Beikrautflora), Abfalldeponien, Abraumhalden, Trümmerschuttflächen (nur der ersten Sukzessionsstadien, dann Übergang zu a-euhemerob), teilversiegelte Flächen (z. B. gepflasterte Wege, geschotterte Gleisanlagen); Biozönose stark dezimiert; Biotop anhaltend stark verändert

Urbanität (Bindung an Siedlungen):

Galium odoratum: Taxa und Namen nach BiolFlor 2: mäßig urbanophobArt kommt vorwiegend außerhalb menschlicher Siedlungen vor

Ökologischer Strategietyp

Galium odoratum: Taxa und Namen nach BiolFlor s: Stress-StrategenArten mit geringem Zuwachs und morphologisch-physiologischen Anpassungen an Faktoren (z. B. Salzgehalt, Protonen-Konzentration, Staunässe oder Trockenheit usw.), die in zu geringer oder zu hoher Intensität am Standort wirken