Galium odoratum (L.) Scop. (Waldmeister)

Lebensraum und Ökologie

Standort Frische LaubW, meist BuchenW, nährstoffanspruchsvoll R2560
Ökologische Zeigerwerte L2 T5 K2 R6 F5- N5 S0 M- E1
Lichtzahl 2 Tiefschatten- bis Schattenpflanze: zwischen 1 und 3 stehend
Temperaturzahl 5 Mäßigwärmezeiger: in tiefen bis in montanen Lagen vorkommend (Schwergewicht in submontan-temperaten Bereichen)
Kontinentalitätszahl 2 ozeanisch: Schwergewicht in Westeuropa und im westlichen Mitteleuropa
Reaktionszahl 6 Mäßigsäure- bis Schwachsäure-/Schwachbasenzeiger: zwischen 5 und 7 stehend
Feuchtezahl 5 Frischezeiger: Schwergewicht auf mittelfeuchten Böden
Feuchtewechsel - keine Angabe zum Feuchtewechseltyp
Stickstoffzahl 5 Mäßigstickstoffzeiger: mäßig N-reiche Standorte anzeigend, seltener auf N-armen und N-reichen
Salzzahl 0 nicht salzertragend: nur auf Böden ohne Salz (die Zahl „0“ ist bei Berechnungen mit zu verwenden!)
Schwermetallresistenz - nicht schwermetallresistent
Formation
  • Hauptvorkommen: Wälder und Gebüsche trockenwarmer Standorte
  • Schwerpunktvorkommen: Laub- und Tannenwälder mittlerer Standorte
Bindung an Pflanzengesellschaften Kennart schwach in Assoziation: Asperulo-Fagetum (Galio odorati-Fagetum) H.May. 1964 em. Oberd. 1983 (incl. Melico-Fagetum Lohm. in Seibert 1954)
Kennart in Verband: Fagion sylvaticae Pawl. 1928
Hauptvorkommen in Verband: Carpinion Issl. 1931 em Oberd. 1953
Biotoptyp Buchenbuschwald (auf Ostseedünen)
[Rote Liste: 1 (von vollständiger Vernichtung bedroht)]
Buschwald an der Abtragungsküste der Ostsee; aus durch Salzgischteinfluss und Windschur niedrigwüchsigen, z.T. strauchförmigen Buchen (Fagus sylvatica); durch Dünen sekundär übersandet, die edaphische Waldgrenze bildend; z.T. mit Elymus arenarius (Strandroggen) in der Krautschicht.
Eichen-Hainbuchenwald staunasser bis frischer Standorte
[Rote Liste: 1-2 (stark gefährdet bis von vollständiger Vernichtung bedroht)]
Artenreicher Laubmischwald (stau-)nasser bis (stau-)feuchter einschließlich wechselfeuchter oder frischer Standorte; v.a. auf tiefgründigen, nährstoffreichen, grund- und stauwasserbeeinflussten Böden; typisch sind artenreiche Bestände mit einem vielschichtigen Kronendach aus Stieleiche (Quercus robur), Hainbuche (Carpinus betulus), Esche (Fraxinus excelsior) u.a.
Buchenwald basenreicher Standorte der planaren bis submontanen Stufe
[Rote Liste: 3-V (akute Vorwarnliste)]
Buchen(misch)wälder frischer, basenreicher Standorte
[Rote Liste: V (Vorwarnliste)]
Buchenwälder auf mäßig trockenen bis mäßig feuchten, basenreichen Lehm- oder Lössböden; meist in Hochwaldnutzung befindlicher Hallenwald mit hoher Dominanz von Rotbuche (weit mehr als 50%); artenreiche, gut ausgeprägte Krautschicht mit einem hohen Anteil an Mullbodenpflanzen; auf mittel- bis tiefgründigen Kalkverwitterungs- oder basenreichen Silikatböden.
Bindung an Wald
  • ALPEN: Krautschicht: Weitgehend an Wald gebunden: vorwiegend im geschlossenen Wald
  • BERGLAND: Krautschicht: Weitgehend an Wald gebunden: vorwiegend im geschlossenen Wald
  • TIEFLAND: Krautschicht: Weitgehend an Wald gebunden: vorwiegend im geschlossenen Wald
Hemerobie (menschlicher Einfluss) b: b-euhemerob - c: a-euhemerob - p: polyhemerob b-euhemerob: Arten der Intensivweiden, -wiesen und -forsten sowie reicher Zierrasen - a-euhemerob: Arten der Ackerfluren mit typisch entwickelter Unkrautflora, des Ansaatgrünlandes, armer Zierrasen, der Intensivforste mit kaum entwickelter Krautschicht, Rieselfelder - polyhemerob: Arten der Sonderkulturen (z. B. Obst, Wein und Ackerfruchtfolgen mit stark selektierter Beikrautflora), Abfalldeponien, Abraumhalden, Trümmerschuttflächen (nur der ersten Sukzessionsstadien, dann Übergang zu a-euhemerob), teilversiegelte Flächen (z. B. gepflasterte Wege, geschotterte Gleisanlagen); Biozönose stark dezimiert; Biotop anhaltend stark verändert. BF1
Urbanität (Bindung an Siedlungen) mäßig urbanophob Art kommt vorwiegend außerhalb menschlicher Siedlungen vor. BF1
Ökologischer Strategietyp s (Stress-Strategen) Arten mit geringem Zuwachs und morphologisch-physiologischen Anpassungen an Faktoren (z. B. Salzgehalt, Protonen-Konzentration, Staunässe oder Trockenheit usw.), die in zu geringer oder zu hoher Intensität am Standort wirken. BF1

Die Quellen der Angaben zu Lebensraum und Ökologie finden Sie unter Datenquellen.

Namen in den Ursprungspublikationen:
  • Name in Rothmaler (Müller et al. 2021): Galium odoratum (L.) Scop..
  • Name in Ellenberg/Weber: Galium odoratum (Asperula odorata).
  • Name in BiolFlor: Galium odoratum.