Artsteckbrief: Lebensraum & Ökologie


Informationen zu Salix cinerea L., s. l., Grau-Weide

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Lebensraum

Formation

Bruch- und Auenwälder (Hauptvorkommen)
nährstoffarme Moore und Moorwälder (Nebenvorkommen)

Biotoptyp

Moor-Gebüsch (z.B. mit Weiden, Gagel):Weiden- und Gagelgebüsche (z.B. mit Salix cinerea, Myrica gale) insbesondere in Moorrandbereichen und auf sonstigen vermoorten Standorten. Von 41.01.01 durch das Hinzutreten weiterer Moorpflanzen (z.B. Torfmoose) zu unterscheiden. gefährdet bis stark gefährdet (2-3)Gefährdungsursachen: Entwässerung, Flurbereinigung, Rodung
Waldmantel nasser bis feuchter Standorte:Waldmantel mit z.B. Lavendelweide (Salix eleagnos) oder Faulbaum (Frangula alnus) an Waldrändern im Übergang zu Mooren, Fließgewässern oder sonstigen feuchten bis nassen Standorten. gefährdet bis stark gefährdet (2-3)Gefährdungsursachen: forstliche Nutzung, Wasserbaumaßnahmen
Gebüsch nasser bis feuchter mineralischer Standorte außerhalb von Auen:Von z.B. Weidenarten (z.B. Salix cinerea, Salix aurita) oder Faulbaum (Frangula alnus) geprägte Gebüsche in Verlandungsbereichen bzw. an Ufern stehender Gewässer oder sonstigen feuchten bis nassen mineralischen Standorten. akute Vorwarnliste (3-V)Gefährdungsursachen: Entwässerung, Fließgewässerbegradigung, Flurbereinigung, Rodung
Sumpfwälder (auf mineralogenen Böden):Wälder auf dauernassen oder grundwasserzügigen Standorten außerhalb von Auen- bzw. Talniederungen, Mooren und Quellbereichen z.B. in staunassen Mulden und Senken mit im Gegensatz zu Bruchwäldern mineralischen oder allenfalls anmoorigen Böden; in der Baumschicht dominieren Erlen (Alnus glutinosa), Eschen (Fraxinus excelsior), Birken (Betula spp.) oder Weiden (Salix ssp.). akute Vorwarnliste (3-V)Gefährdungsursachen: keine Angabe zu Gefährdungsursachen
Feldgehölz nasser bis feuchter Standorte:Feldgehölz vernässter Bereiche innerhalb agrarisch genutzter Flächen, z.B. mit Alnus glutinosa (Schwarzerle), Fraxinus excelsior (Esche), Quercus robur (Stieleiche), Ulmus spp. (Ulme). akute Vorwarnliste (3-V)Gefährdungsursachen: Forstliche Nutzung, Pestizidverdriftung von angrenzenden Flächen, Nährstoffeintrag, Flurbereinigung, Viehtritt, Müllablagerungen, Entwässerung, Rodung
Hecke auf ebenerdigen Rainen oder Böschungen feuchter bis nasser Standorte: akute Vorwarnliste (3-V)Gefährdungsursachen: keine Angabe zu Gefährdungsursachen
Vorwald nasser bis feuchter Standorte: aktuell kein Verlustrisiko (*)Gefährdungsursachen: keine Angabe zu Gefährdungsursachen
Moordegenerationsstadium mit starkem Gehölzaufwuchs:Beeinträchtigte (teilweise auch wiedervernässte) Moorbereiche mit Dominanz von jüngeren, noch nicht waldartigen Gehölzbeständen (Birken, Kiefern, häufig auch Faulbaum [Frangula alnus] und Gagel-Strauch [Myrica gale]); leiten über zu den Moorwäldern (43.01 und 44.01) und zu Gebüschen nasser bis feuchter Standorte (41.01.01), häufig noch Moor-Glockenheide (Erica tetralix) oder Besenheide (Calluna vulgaris) sowie Bestände von Schmalblättrigem bzw. Scheiden-Wollgras (Eriophorum angustifolium, E. vaginatum) oder Pfeifengras (Molinia caerulea) im Unterwuchs. aktuell kein Verlustrisiko (*)Gefährdungsursachen: keine Angabe zu Gefährdungsursachen

Bindung an Wald

ALPEN: Strauchschicht: Schwerpunkt im Offenland, aber auch im Wald (S2.2)
BERGLAND: Strauchschicht: Im Wald wie im Offenland (S2.1)
TIEFLAND: Strauchschicht: Im Wald wie im Offenland (S2.1)

Bindung an Pflanzengesellschaften

Pflanzenart keiner Pflanzengesellschaft zugeordnet.

Ökologie

Ökologische Zeigerwerte

Salix cinerea: Taxa und Namen nach Ellenberg/Weber
Lichtzahl: 7 = Halblichtpflanze meist bei vollem Licht, aber auch im Schatten bis etwa 30 % r. B.
Temperaturzahl: x = indifferentes Verhalten d.h. weite Amplitude oder ungleiches Verhalten in verschiedenen Gegenden
Kontinentalitätszahl: 5 = intermediär schwach subozeanisch bis schwach subkontinental
Reaktionszahl: 5 = Mäßigsäurezeiger auf stark sauren wie auf neutralen bis alkalischen Böden selten
Feuchtezahl: 9 = Nässezeiger Schwergewicht auf oft durchnässten (luftarmen) Böden
Feuchtewechsel: w = Zeiger für starke Feuchtewechsel Pflanzen tolerieren Wechsel zwischen nassen und trockenen Böden
Stickstoffzahl: 4 = Stickstoffarmut- bis Mäßigstickstoffzeiger zwischen 3 und 5 stehend
Salzzahl: 0 = nicht salzertragend nur auf Böden ohne Salz (die Zahl „0“ ist bei Berechnungen mit zu verwenden!)
Schwermetallresistenz: - = nicht schwermetallresistent

Hemerobie (Naturnähe): menschlicher Einfluss auf den Lebensraum

Salix cinerea: Taxa und Namen nach BiolFlor b: b-euhemerob - m: mesohemerob - o: oligohemerobb-euhemerob: Arten der Intensivweiden, -wiesen und -forsten sowie reicher Zierrasen - mesohemerob: Arten in Forsten mit entwickelter Strauch- und Krautschicht, Heiden, Trocken- und Magerrasen, extensive Wiesen und Weiden - oligohemerob: Arten schwach durchforsteter oder schwach beweideter Wälder, anwachsender Dünen, wachsender Flach- und Hochmoore sowie naturnaher Heiden und Trockenrasen

Urbanität (Bindung an Siedlungen):

Salix cinerea: Taxa und Namen nach BiolFlor 2: mäßig urbanophobArt kommt vorwiegend außerhalb menschlicher Siedlungen vor

Ökologischer Strategietyp

Salix cinerea: Taxa und Namen nach BiolFlor c: Konkurrenz-StrategenBäume, Sträucher und krautige Arten mit hoher Konkurrenzkraft, bedingt durch spezifische morphologische und physiologische Eigenschaften und typische Merkmale ihrer Lebensgeschichte