Artsteckbrief: Lebensraum & Ökologie


Informationen zu Calystegia sepium (L.) R. Br., Gewöhnliche Zaunwinde

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Lebensraum

Formation

nährstoffreiche Stauden- und ausdauernde Unkrautfluren (Hauptvorkommen)

Biotoptyp

Brackwasser-Hochstaudenflur der Nordseeküste und der Ästuare:Hochstaudenflur in Verlandungsbereichen der Küstenseen, im brackwasserbeeinflussten, ungenutzten Grünland, in feuchten Dünentälern oder an Ufern der Ästuare. stark gefährdet bis von vollständiger Vernichtung bedroht (1-2)Gefährdungsursachen: Nährstoff- und Schadstoffeintrag (Abwassereinleitung, Schwermetalleintrag, Ölverschmutzung), Eindeichung, intensive Freizeitnutzung, landwirtschaftliche Nutzung
Brackwasser-Hochstaudenflur der (Nordsee-)Ästuare: stark gefährdet bis von vollständiger Vernichtung bedroht (1-2)Gefährdungsursachen: keine Angabe zu Gefährdungsursachen
Wald- und Gehölzsäume oligo- bis eutropher, frischer bis nasser Standorte:Wald- und Gehölzsäume nasser bis frischer Standorte mit meist floristisch klar abgegrenzten krautigen Beständen oligo- bis natürlich eutrophen Standortbedingungen; z.B. mit Impatiens noli-tangere (Großes Springkraut), Rumex sanguineus (Hainampfer) in den (halb)schattigen Innensäumen und z.B. Agrimonia eupatoria (Odermenning) und Mittlerem Klee (Trifolium medium) in den Außensäumen, oft zusätzlich windende Arten wie z.B. Vicia und Lathyrus spp. Vorhanden. gefährdet bis stark gefährdet (2-3)Gefährdungsursachen: keine Angabe zu Gefährdungsursachen
Wald- und Gehölzsaum kalkarmer, oligo- bis eutropher, frischer bis nasser Standorte:Auf bodensauren, kalkarmen Standorten meist relativ unauffällige Säume, von Gräsern und Seggen dominiert, teilweise z.B. mit Juncus-Arten, Angelica sylvestris u.a. gefährdet bis stark gefährdet (2-3)Gefährdungsursachen: keine Angabe zu Gefährdungsursachen
Wald- und Gehölzsaum kalkreicher, oligo- bis eutropher, frischer bis nasser Standorte:Meist üppig ausgebildete, von Hochstauden dominierte Staudensäume an Wald- und Gehölzrändern kalk- bzw. basenreicher Standorte, z.B. mit Agrimonia eupatoria (Odermenning), Trifolium medium (Mittlerer Klee), im feuchten Bereich z.B. mit Angelica sylvestris (Waldengelwurz) oder Eupatorium cannabinum (Wasserdost). gefährdet bis stark gefährdet (2-3)Gefährdungsursachen: keine Angabe zu Gefährdungsursachen
Krautige Ufersäume oder -fluren an Gewässern:Von ausdauernden Kräutern (Stauden) geprägte Säume meist an Fließgewässern, seltener auch an stehenden Gewässern. Dazu gehören an besonnten Gewässerufern blütenreiche Bänder entlang von Bächen und Gräben mit z.B. Ranunculus aconitifolius (Eisenhutblättriger Hahnenfuß), Chaerophyllum hirsutum (Behaarter Kälberkopf), Caltha palustris (Sumpfdotterblume) ebenso wie die hochwüchsigen Staudensäume der Flussufer mit Arten wie Senecio fluviatilis (Flussgreiskraut), Conium maculatum (Gefleckter Schierling), oft überzogen von Schleiern windender Arten; (von Neophyten dominierte Uferstaudenfluren vgl. 39.05). An beschatteten Ufern sind die Ufersäume in der Regel unauffälliger und niedrigwüchsig wie z.B. Bänder von Cardamine amara (Bitteres Schaumkraut). Oft im Kontakt zu zeitweilig trockenfallenden Uferbereichen (23.08, 24.08) auf denen sich geschlossene krautige Vegetation annueller Arten (z.B. Chenopodium rubrum [Roter Gänsefuß], Bidens-Arten [Zweizahn]) ansiedeln können. gefährdet bis stark gefährdet (2-3)Gefährdungsursachen: Wasserentnahme, Uferverbau und -befestigungen, Fließgewässerbegradigung, Gewässerausbau und -unterhaltungsmaßnahmen, Flurbereinigung, Eutrophierung
Brackwasser-Hochstaudenflur der Nordseeküste: gefährdet bis stark gefährdet (2-3)Gefährdungsursachen: keine Angabe zu Gefährdungsursachen
Brackwasser-Hochstaudenfluren der Ostseeküste:Hochstaudenflur der Ostseeküste im Bereich mit sporadischen Überflutungen; landwärts an den Bereich anschließend, der noch regelmäßig von Wasserstandsschwankungen betroffen ist. gefährdet bis stark gefährdet (2-3)Gefährdungsursachen: landwirtschaftliche Nutzung, Schadstoffeinträge, Eutrophierung
Brackwasser-Hochstaudenflur der Ostseeküste auf überwiegend organogenen Böden (Küstenüberflutungsmoore): gefährdet bis stark gefährdet (2-3)Gefährdungsursachen: keine Angabe zu Gefährdungsursachen
Feuchtes/nasses Dünental mit Röhricht-, Ried- oder Hochstaudenfragmenten: gefährdet bis stark gefährdet (2-3)Gefährdungsursachen: keine Angabe zu Gefährdungsursachen
Brackwasser-Hochstaudenflur der Ostseeküste auf überwiegend minerogenen Böden: akute Vorwarnliste (3-V)Gefährdungsursachen: keine Angabe zu Gefährdungsursachen
Wald- und Gehölzsäume hypertropher Standorte:Wald- und Gehölzsäume sehr nährstoffreicher (hypertropher), im Regelfall eutrophierter Standorte, z.B. durch Nährstoffeinträge angrenzender landwirtschaftlicher Nutzflächen (Düngereintrag) oder in Naherholungsgebieten. aktuell kein Verlustrisiko (*)Gefährdungsursachen: keine Angabe zu Gefährdungsursachen
Wald- und Gehölzsaum hypertropher, frischer bis nasser Standorte:Eutrophierte bzw. hypertrophe Waldsäume frischer bis nasser Standorte mit meist Reinbeständen von Urtica dioica (Große Brennessel), Aegopodium podagraria (Giersch) oder Arctium-Arten (Klette), ferner oft mit hohen Anteilen von Ruderalarten (Neophytenstaudenfluren siehe unter 39.05). Meist in typischer Kombination mit stickstoffreichen Waldmänteln z.B. Sambucus nigra (Schwarzer Holunder) auftretend. aktuell kein Verlustrisiko (*)Gefährdungsursachen: keine Angabe zu Gefährdungsursachen

Bindung an Wald

ALPEN: Krautschicht: Schwerpunkt im Offenland, aber auch im Wald (K2.2)
BERGLAND: Krautschicht: Schwerpunkt im Offenland, aber auch im Wald (K2.2)
TIEFLAND: Krautschicht: Schwerpunkt im Offenland, aber auch im Wald (K2.2)

Bindung an Pflanzengesellschaften

Ordnung Convolvuletalia Tx. 1950: Kennart
Verband Arction lappae Tx. 1937 em. 1950: Hauptvorkommen
Verband Salicion albae Soo 1930 em. Moor 1958: Hauptvorkommen
Ordnung Glechometalia hederaceae Tx. in Tx. et Brun-H. 1975: Hauptvorkommen

Ökologie

Ökologische Zeigerwerte

Calystegia sepium: Taxa und Namen nach Ellenberg/Weber
Lichtzahl: 8 = Halblicht- bis Volllichtpflanze Lichtpflanze, nur ausnahmsweise bei weniger als 40 % r. B.
Temperaturzahl: 6 = Mäßigwärme- bis Wärmezeiger zwischen 5 und 7 stehend (planar bis collin)
Kontinentalitätszahl: 5 = intermediär schwach subozeanisch bis schwach subkontinental
Reaktionszahl: 7 = Schwachsäure- bis Schwachbasenzeiger niemals auf stark sauren Böden
Feuchtezahl: 6 = Frische- bis Feuchtezeiger zwischen 5 und 7 stehend
Feuchtewechsel: - = keine Angabe zum Feuchtewechseltyp zu diesem Taxon wurde kein Zeigerwert vergeben
Stickstoffzahl: 9 = übermäßiger Stickstoffzeiger an übermäßig N-reichen Standorten konzentriert (Viehlägerpflanze, Verschmutzungszeiger)
Salzzahl: 0 = nicht salzertragend nur auf Böden ohne Salz (die Zahl „0“ ist bei Berechnungen mit zu verwenden!)
Schwermetallresistenz: - = nicht schwermetallresistent

Hemerobie (Naturnähe): menschlicher Einfluss auf den Lebensraum

Calystegia sepium: Taxa und Namen nach BiolFlor b: b-euhemerob - m: mesohemerob - o: oligohemerobb-euhemerob: Arten der Intensivweiden, -wiesen und -forsten sowie reicher Zierrasen - mesohemerob: Arten in Forsten mit entwickelter Strauch- und Krautschicht, Heiden, Trocken- und Magerrasen, extensive Wiesen und Weiden - oligohemerob: Arten schwach durchforsteter oder schwach beweideter Wälder, anwachsender Dünen, wachsender Flach- und Hochmoore sowie naturnaher Heiden und Trockenrasen

Urbanität (Bindung an Siedlungen):

Calystegia sepium: Taxa und Namen nach BiolFlor 3: urbanoneutralkeine Bevorzugung siedlungsnaher oder siedlungsferner Standorte

Ökologischer Strategietyp

Calystegia sepium: Taxa und Namen nach BiolFlor c: Konkurrenz-StrategenBäume, Sträucher und krautige Arten mit hoher Konkurrenzkraft, bedingt durch spezifische morphologische und physiologische Eigenschaften und typische Merkmale ihrer Lebensgeschichte