Artsteckbrief: Lebensraum & Ökologie


Informationen zu Viburnum lantana L., Wolliger Schneeball

Auf der Seite Datenquellen erfahren Sie, woher die Angaben stammen.

Lebensraum

Formation

Wälder und Gebüsche trockenwarmer Standorte (Hauptvorkommen)
Laub- und Tannenwälder mittlerer Standorte (Nebenvorkommen)

Biotoptyp

Weißseggen-Eichen-Winterlindenwald: stark gefährdet (2)Gefährdungsursachen: keine Angabe zu Gefährdungsursachen
Eichen-Trockenwald basenreicher Standorte:Eichenmischwald trocken-warmer Standorte mit Verbreitungsschwerpunkt auf dem Balkan und im nordwestlichen Mittelmeerraum; bei uns nur als wärmezeitliches Relikt inselartig an trocken-heißen, felsigen, kalkreichen bzw. basenreichen Standorten, dort die edaphische und klimatische Waldgrenze bildend; sehr lichte Bestände aus krüppelig gewachsenen, oft nur 5 bis 6 m hohen Bäumen (z.B. Flaumeichen [Quercus pubescens], Elsbeeren [Sorbus torminalis]) mit artenreicher Krautschicht aus licht- und wärmebedürftigen Kräutern und Gräsern. gefährdet bis stark gefährdet (2-3)Gefährdungsursachen: keine Angabe zu Gefährdungsursachen
Waldmantel trocken-warmer Standorte:Waldmantel mit z.B. Berberitze (Berberis vulgaris) oder Liguster (Ligustrum vulgare) an z.B. Waldrändern im Übergang zu natürlichen Waldgrenzstandorten ("Steppenheide": Flachgründigkeit und trocken-warme Standortbedingungen) oder sonstigen trocken-warmen Standorten. gefährdet bis stark gefährdet (2-3)Gefährdungsursachen: forstliche Nutzung, Nährstoffeintrag, Müllentsorgung, direkte Vernichtung durch z.B. Wegebau oder landwirtschaftliche Nutzung
Gebüsch trocken-warmer Standorte:Gebüsche an trockenen, wärmebegünstigten Standorten (oft in hängiger Lage), auf flachgründigen, felsigen oder sandigen Böden, z.B. mit Berberitze (Berberis vulgaris), Felsenmispel (Cotoneaster integerrimus), Felsenbirne (Amelanchier ovalis), Buchs (Buxus sempervirens), Sanddorn (Hippophae rhamnoides) oder Wacholder (Juniperus communis). Oft in Kontakt zu Trockenwäldern (43.08), (Halb-)Trockenrasen (34.01, 34.02), Weinbergen (41.08.01) u.a. akute Vorwarnliste (3-V)Gefährdungsursachen: Pestizidverdriftung von angrenzenden Flächen, Flurbereinigung, Intensivierung der Nutzung der Nachbarflächen, Rodung, Sukzession sekundärer Vorkommen
Dünengebüsche:Bei fortschreitender Sukzession auf Dünen (einhergehend mit Sandfestlegung, Humusanreicherung, Entkalkung usw.) auftretende Gebüsche aus z.B. Salix repens ssp. Dunensis (Kriechweide), Hippophae rhamnoides (Sanddorn) oder Rosa pimpinellifolia (Bibernell-Rose). akute Vorwarnliste (3-V)Gefährdungsursachen: keine Angabe zu Gefährdungsursachen
Sonstiges Dünengebüsch mit anderen autochthonen Arten (z.B. Rosa pimpinellifolia): akute Vorwarnliste (3-V)Gefährdungsursachen: Anpflanzung nicht autochthoner Arten, Trittbeeinträchtigung durch Freizeitnutzung, Wildverbiss
Vorwald trocken-warmer Standorte: aktuell kein Verlustrisiko (*)Gefährdungsursachen: keine Angabe zu Gefährdungsursachen

Bindung an Wald

ALPEN: Strauchschicht: Im Wald wie im Offenland (S2.1)
BERGLAND: Strauchschicht: Im Wald wie im Offenland (S2.1)
TIEFLAND: Strauchschicht: Im Wald wie im Offenland (S2.1)

Bindung an Pflanzengesellschaften

Verband Berberidion Br.-Bl. 1950: Kennart
Unterverband Galio-Abietenion Oberd. 1962: Hauptvorkommen (Abieti-Piceion Br.-Bl. in Br.-Bl. et al. 1939 p.p.)
Verband Quercion pubescenti-petraeae Br.-Bl. 1932: Hauptvorkommen
Verband Erico-Pinion Br.-Bl. in Br.-Bl. et al. 1939: Hauptvorkommen
Ordnung Fagetalia sylvaticae Pawl. 1928: Nebenvorkommen (warme Ausbildungen)

Ökologie

Ökologische Zeigerwerte

Viburnum lantana: Taxa und Namen nach Ellenberg/Weber
Lichtzahl: 7 = Halblichtpflanze meist bei vollem Licht, aber auch im Schatten bis etwa 30 % r. B.
Temperaturzahl: 5 = Mäßigwärmezeiger in tiefen bis in montanen Lagen vorkommend (Schwergewicht in submontan-temperaten Bereichen)
Kontinentalitätszahl: 2 = ozeanisch Schwergewicht in Westeuropa und im westlichen Mitteleuropa
Reaktionszahl: 8 = Schwachsäure-/Schwachbasen- bis Basen- und Kalkzeiger zwischen 7 und 9 stehend, d. h. meist auf Kalk weisend
Feuchtezahl: 4 = Trocknis- bis Frischezeiger zwischen 3 und 5 stehend
Feuchtewechsel: - = keine Angabe zum Feuchtewechseltyp zu diesem Taxon wurde kein Zeigerwert vergeben
Stickstoffzahl: 4 = Stickstoffarmut- bis Mäßigstickstoffzeiger zwischen 3 und 5 stehend
Salzzahl: 0 = nicht salzertragend nur auf Böden ohne Salz (die Zahl „0“ ist bei Berechnungen mit zu verwenden!)
Schwermetallresistenz: - = nicht schwermetallresistent

Hemerobie (Naturnähe): menschlicher Einfluss auf den Lebensraum

Viburnum lantana: Taxa und Namen nach BiolFlor m: mesohemerob - o: oligohemerobmesohemerob: Arten in Forsten mit entwickelter Strauch- und Krautschicht, Heiden, Trocken- und Magerrasen, extensive Wiesen und Weiden - oligohemerob: Arten schwach durchforsteter oder schwach beweideter Wälder, anwachsender Dünen, wachsender Flach- und Hochmoore sowie naturnaher Heiden und Trockenrasen

Urbanität (Bindung an Siedlungen):

Viburnum lantana: Taxa und Namen nach BiolFlor 1: urbanophobArt wächst ausschließlich außerhalb menschlicher Siedlungen

Ökologischer Strategietyp

Viburnum lantana: Taxa und Namen nach BiolFlor cs: Konkurrenz-Stress-StrategenÜbergangstyp zwischen Konkurrenz- und Stress-Strategen