Artsteckbrief: Lebensraum & Ökologie
Informationen zu Scleranthus annuus agg., Einjähriger Knäuel (Artengruppe)
Auf der Seite Datenquellen erfahren Sie, woher die Angaben stammen.
Lebensraum
Formation
Äcker und kurzlebige Unkrautfluren (Hauptvorkommen)Trocken- und Halbtrockenrasen (Hauptvorkommen)
Biotoptyp
Submediterraner Trockenrasen auf silikatischem Untergrund:Trockenrasen mit submediterranen oder dealpinen Florenelementen und unter submediterran-subatlantischem Klimaeinfluss auf flachgründigen Silikatrohböden, z.B. Gneise, Granit, geringmächtige Grus- oder Sandauflagen, basenarme Vulkanite. Kennzeichnende Arten sind z.B. Steppen-Lieschgras (Phleum phleoides) und Körnchen-Steinbrech (Saxifraga granulata) im Koelerio-Phleion phleoidis sowie Ausdauernder Knäuel (Sclerantus perennis), Sand-Thymian (Thymus serpyllum), Weiße Fetthenne (Sedum album) und Dillenius-Ehrenpreis (Veronica dillenii) im Sedo albi-Veronicion dillenii. Kennzeichnend für das Thero-Airion sind v.a. Frühe und Nelken-Haferschmiele (Aira praecox, A. caryophyllea) und der Triften-Knäuel (Scleranthus polycarpus). Meist sehr kleinflächig mit Schwerpunkt im Süden und Westen Deutschlands auftretend. stark gefährdet bis von vollständiger Vernichtung bedroht (1-2)Gefährdungsursachen: Gesteinsabbau, Trittbeeinträchtigungen durch Freizeitnutzung (Wandern, Bergsteigen, Klettern, Drachenfliegen), atmogene NährstoffeinträgeAnnueller Sandtrockenrasen:Humusarme, teilweise verdichtete, weitgehend festgelegte Sandböden mit einjähriger Vegetation z.B. Nelkenhafer (Aira spp.), Fuchsschwingel-Arten (Vulpia spp.), Filzkraut (Filago-Arten); Kleinschmielenrasen. stark gefährdet bis von vollständiger Vernichtung bedroht (1-2)Gefährdungsursachen: Sandabbau, Nadelholzaufforstung insbesondere mit Kiefern, atmogener Nährstoff- und Schadstoffeintrag
Vegetationsarme Sandfläche:Flächige, vegetationslose bzw. -arme Sandfläche im Bereich von Flussauen und Stillgewässern oberhalb der Mittelwasserlinie (unterhalb der Mittelwasserlinie vgl. 23.08.04 bzw. 24.08.04), Abbaubereichen, Übungsplätzen usw. (Küstendünen vgl. 10., Sandstrände vgl. 09.02); zur Gewährleistung des Pionierbiotopcharakters bedarf es der regelmäßigen Neuentstehung (z.B. im Zuge von Flusslaufverlagerungen) oder Störung (ggf. auch durch extensive Nutzung). stark gefährdet bis von vollständiger Vernichtung bedroht (1-2)Gefährdungsursachen: fehlende natürliche Dynamik, Trittbeeinträchtigungen durch Freizeitnutzung, Schadstoffeinträge (z.B. Ölverschmutzung auf militärischen Liegenschaften), direkte Vernichtung durch Überbauung
Junge, sich selbst überlassene oder in Aufschüttung befindliche Halde mit sandig-kiesigem Substrat:Derzeit ungenutzte oder in Aufschüttung befindliche Halde von sandig-kiesigem Substraten; typisch sind extremes Mikroklima und beginnende Ansiedlung trockenheitsresistenter Arten; vgl. auch 39.06. aktuell kein Verlustrisiko (*)Gefährdungsursachen: keine Angabe zu Gefährdungsursachen
Bindung an Wald
keine Bindung an Wald oder Taxon nicht bewertetBindung an Pflanzengesellschaften
Pflanzenart keiner Pflanzengesellschaft zugeordnet.Ökologie
Ökologische Zeigerwerte
Scleranthus annuus: Taxa und Namen nach Ellenberg/Weber
Lichtzahl:
6 = Halbschatten- bis Halblichtpflanze zwischen 5 und 7 stehend, selten bei weniger als 20 % r. B.
Temperaturzahl:
5 = Mäßigwärmezeiger in tiefen bis in montanen Lagen vorkommend (Schwergewicht in submontan-temperaten Bereichen)
Kontinentalitätszahl:
4 = subozeanisch Schwergewicht in Mitteleuropa, z. T. auch in Osteuropa
Reaktionszahl:
2 = Starksäure- bis Säurezeiger zwischen 1 und 3 stehend
Feuchtezahl:
5 = Frischezeiger Schwergewicht auf mittelfeuchten Böden
Feuchtewechsel:
- = keine Angabe zum Feuchtewechseltyp zu diesem Taxon wurde kein Zeigerwert vergeben
Stickstoffzahl:
5 = Mäßigstickstoffzeiger mäßig N-reiche Standorte anzeigend, seltener auf N-armen und N-reichen
Salzzahl:
0 = nicht salzertragend nur auf Böden ohne Salz (die Zahl „0“ ist bei Berechnungen mit zu verwenden!)
Schwermetallresistenz:
- = nicht schwermetallresistent
Scleranthus polycarpos (biennis): Taxa und Namen nach Ellenberg/Weber
Lichtzahl:
9 = Volllichtpflanze nur an voll bestrahlten Plätzen im Freiland, nicht bei weniger als 50 % r. B.
Temperaturzahl:
4 = Kühle- bis Mäßigwärmezeiger zwischen 3 und 5 stehend (v. a. hochmontane und montane Arten)
Kontinentalitätszahl:
3 = ozeanisch bis subozeanisch zwischen 2 und 4 stehend (in großen Teilen Mitteleuropas vorkommend)
Reaktionszahl:
3 = Säurezeiger Schwergewicht auf sauren Böden, nur ausnahmsweise im neutralen Bereich
Feuchtezahl:
2 = Starktrocknis- bis Trockniszeiger zwischen 1 und 3 stehend
Feuchtewechsel:
- = keine Angabe zum Feuchtewechseltyp zu diesem Taxon wurde kein Zeigerwert vergeben
Stickstoffzahl:
1 = Extremer Stickstoffarmutzeiger stickstoffärmste Standorte anzeigend
Salzzahl:
0 = nicht salzertragend nur auf Böden ohne Salz (die Zahl „0“ ist bei Berechnungen mit zu verwenden!)
Schwermetallresistenz:
- = nicht schwermetallresistent
Scleranthus verticillatus (collinus): Taxa und Namen nach Ellenberg/Weber
Lichtzahl:
9 = Volllichtpflanze nur an voll bestrahlten Plätzen im Freiland, nicht bei weniger als 50 % r. B.
Temperaturzahl:
7 = Wärmezeiger im nördlichen Mitteleuropa nur in relativ warmen Tieflagen
Kontinentalitätszahl:
4 = subozeanisch Schwergewicht in Mitteleuropa, z. T. auch in Osteuropa
Reaktionszahl:
6 = Mäßigsäure- bis Schwachsäure-/Schwachbasenzeiger zwischen 5 und 7 stehend
Feuchtezahl:
2 = Starktrocknis- bis Trockniszeiger zwischen 1 und 3 stehend
Feuchtewechsel:
- = keine Angabe zum Feuchtewechseltyp zu diesem Taxon wurde kein Zeigerwert vergeben
Stickstoffzahl:
1 = Extremer Stickstoffarmutzeiger stickstoffärmste Standorte anzeigend
Salzzahl:
0 = nicht salzertragend nur auf Böden ohne Salz (die Zahl „0“ ist bei Berechnungen mit zu verwenden!)
Schwermetallresistenz:
- = nicht schwermetallresistent
Hemerobie (Naturnähe): menschlicher Einfluss auf den Lebensraum
Scleranthus annuus: Taxa und Namen nach BiolFlor
b: b-euhemerob - c: a-euhemerob - m: mesohemerob - o: oligohemerobb-euhemerob: Arten der Intensivweiden, -wiesen und -forsten sowie reicher Zierrasen - a-euhemerob: Arten der Ackerfluren mit typisch entwickelter Unkrautflora, des Ansaatgrünlandes, armer Zierrasen, der Intensivforste mit kaum entwickelter Krautschicht, Rieselfelder - mesohemerob: Arten in Forsten mit entwickelter Strauch- und Krautschicht, Heiden, Trocken- und Magerrasen, extensive Wiesen und Weiden - oligohemerob: Arten schwach durchforsteter oder schwach beweideter Wälder, anwachsender Dünen, wachsender Flach- und Hochmoore sowie naturnaher Heiden und Trockenrasen
Scleranthus polycarpos: Taxa und Namen nach BiolFlor
m: mesohemerob - o: oligohemerobmesohemerob: Arten in Forsten mit entwickelter Strauch- und Krautschicht, Heiden, Trocken- und Magerrasen, extensive Wiesen und Weiden - oligohemerob: Arten schwach durchforsteter oder schwach beweideter Wälder, anwachsender Dünen, wachsender Flach- und Hochmoore sowie naturnaher Heiden und Trockenrasen
Scleranthus verticillatus: Taxa und Namen nach BiolFlor
m: mesohemerob - o: oligohemerobmesohemerob: Arten in Forsten mit entwickelter Strauch- und Krautschicht, Heiden, Trocken- und Magerrasen, extensive Wiesen und Weiden - oligohemerob: Arten schwach durchforsteter oder schwach beweideter Wälder, anwachsender Dünen, wachsender Flach- und Hochmoore sowie naturnaher Heiden und Trockenrasen
Urbanität (Bindung an Siedlungen):
Scleranthus polycarpos: Taxa und Namen nach BiolFlor
1: urbanophobArt wächst ausschließlich außerhalb menschlicher Siedlungen
Scleranthus verticillatus: Taxa und Namen nach BiolFlor
1: urbanophobArt wächst ausschließlich außerhalb menschlicher Siedlungen
Scleranthus annuus: Taxa und Namen nach BiolFlor
2: mäßig urbanophobArt kommt vorwiegend außerhalb menschlicher Siedlungen vor
Ökologischer Strategietyp
Scleranthus polycarpos: Taxa und Namen nach BiolFlor
sr: Stress-Ruderal-StrategenÜbergangstyp zwischen Stress- und Ruderal-Strategen
Scleranthus verticillatus: Taxa und Namen nach BiolFlor
sr: Stress-Ruderal-StrategenÜbergangstyp zwischen Stress- und Ruderal-Strategen
Scleranthus annuus: Taxa und Namen nach BiolFlor
r: Ruderal-StrategenMeist einjährige, krautige Pflanzen, die sich u. a. durch kurze Lebensdauer und eine hohe Samenproduktion auszeichnen und dadurch Pionierstandorte besiedeln können