Artsteckbrief: Lebensraum & Ökologie


Informationen zu Rhynchospora alba (L.) Vahl, Weißes Schnabelried

Auf der Seite Datenquellen erfahren Sie, woher die Angaben stammen.

Lebensraum

Formation

nährstoffarme Moore und Moorwälder (Hauptvorkommen)

Biotoptyp

Hochmoore (weitgehend intakt):Überwiegend von Torfmoosen (Spagnum spp.) gebildete Moore, die ausschließlich durch Niederschlagswasser gespeist werden; typisch ist die uhrglasförmige Aufwölbung der Oberfläche der teils mächtigen Torflagerstätten; intakte Hochmoore weisen in der Regel ein baumfreies Zentrum auf; je nach klimatischen Bedingungen mehr oder weniger deutlich in nasse Vertiefungen (Schlenken) und trockenere Erhebungen (Bulten) gegliedert; Hochmoore stellen häufig Kälteinseln dar und sind extrem nährstoffarm, der Wasserkörper weist einen niedrigen pH-Wert auf; im Randbereich verzahnt mit Moorwäldern (vgl. 43.01 und 44.01) und Zwischen- und Niedermooren (vgl. 36.02 bzw. 35.01) akut von vollständiger Vernichtung bedroht (1!)Gefährdungsursachen: Entwässerung, Abtorfung, Nährstoffeintrag, landwirtschaftliche Nutzung, Freizeitnutzung (akustische und optische Störungen, Trittbeeinträchtigungen), Aufforstung
Feuchtes/nasses Dünental mit Vermoorungen (Dünenmoor): akut von vollständiger Vernichtung bedroht (1!)Gefährdungsursachen: keine Angabe zu Gefährdungsursachen
Übergangsmoore und Zwischenmoore:Torfmoosreiche Moore, die zusätzlich zum Niederschlagswasser von nährstoffarmem Grund- und Oberflächenwasser gespeist werden; weniger nährstoffarm und sauer als Hochmoore, häufig im Randbereich von Hochmooren oder im Verlandungsbereich dystropher bzw. nährstoffarmer Seen (24.01 und 24.02), leiten über zu den nährstoffreicheren Niedermooren (vgl. 35.01). stark gefährdet bis von vollständiger Vernichtung bedroht (1-2)Gefährdungsursachen: Entwässerung, Abtorfung, Nährstoffeintrag, landwirtschaftliche Nutzung, Freizeitnutzung (akustische und optische Störungen, Trittbeeinträchtigungen, Lagern), Aufforstung
Zeitweilig trockenfallende Torffläche an Moorgewässern: gefährdet bis stark gefährdet (2-3)Gefährdungsursachen: keine Angabe zu Gefährdungsursachen
Moor-Regenerationsflächen:Ehemals abgetorfte, wiedervernässte Torffläche mit lückiger, moortypischer Initialvegetation (z.B. Wollgräser, Schnabelried, Schlenkentorfmoose); auch Trockenheits-, Wechselfeuchte- und Nährstoffzeiger d.h. Zwergsträucher, Pfeifengras oder Binsen möglich. Entsprechend der Ausgangsbedingungen (landwirtschaftliche Vornutzung, Nährstoffangebot, Grundwasserstand etc.) und des Alters der Regenerationsflächen kann die Vegetation sehr unterschiedlich ausgeprägt sein. Die Entwicklung erfolgt meist langsam in Richtung auf die als Moordegenerationsstadien (36.03) bezeichneten Biotoptypen. Sobald eine weitgehend geschlossene Vegetationsdecke vorliegt, sind Regenerationsflächen den Moordegenerationsstadien zuzuordnen (36.03). Die Entwicklung in Richtung Hoch- und Zwischenmoor (36.01 und 36.02) ist nur sehr langfristig möglich. aktuell kein Verlustrisiko (*)Gefährdungsursachen: keine Angabe zu Gefährdungsursachen

Bindung an Wald

keine Bindung an Wald oder Taxon nicht bewertet

Bindung an Pflanzengesellschaften

Assoziation Rhynchosporetum albae W.Koch 1926: Kennart
Verband Caricion lasiocarpae Vanden Bergh. in Lebr. et al. 1949: Hauptvorkommen

Ökologie

Ökologische Zeigerwerte

Rhynchospora alba: Taxa und Namen nach Ellenberg/Weber
Lichtzahl: 8 = Halblicht- bis Volllichtpflanze Lichtpflanze, nur ausnahmsweise bei weniger als 40 % r. B.
Temperaturzahl: 5 = Mäßigwärmezeiger in tiefen bis in montanen Lagen vorkommend (Schwergewicht in submontan-temperaten Bereichen)
Kontinentalitätszahl: 3 = ozeanisch bis subozeanisch zwischen 2 und 4 stehend (in großen Teilen Mitteleuropas vorkommend)
Reaktionszahl: 3 = Säurezeiger Schwergewicht auf sauren Böden, nur ausnahmsweise im neutralen Bereich
Feuchtezahl: 9 = Nässezeiger Schwergewicht auf oft durchnässten (luftarmen) Böden
Feuchtewechsel: u = Überschwemmungszeiger auf mehr oder minder regelmäßig überschwemmten Böden
Stickstoffzahl: 2 = Extremer Stickstoff- bis Stickstoffarmutzeiger zwischen 1 und 3 stehend
Salzzahl: 0 = nicht salzertragend nur auf Böden ohne Salz (die Zahl „0“ ist bei Berechnungen mit zu verwenden!)
Schwermetallresistenz: - = nicht schwermetallresistent

Hemerobie (Naturnähe): menschlicher Einfluss auf den Lebensraum

Rhynchospora alba: Taxa und Namen nach BiolFlor a: ahemerob - o: oligohemerobahemerob: Arten der Fels-, Moor- sowie Tundrenregionen in manchen Teilen Europas; in Mitteleuropa nur Teile des Hochgebirges - oligohemerob: Arten schwach durchforsteter oder schwach beweideter Wälder, anwachsender Dünen, wachsender Flach- und Hochmoore sowie naturnaher Heiden und Trockenrasen

Urbanität (Bindung an Siedlungen):

Rhynchospora alba: Taxa und Namen nach BiolFlor 1: urbanophobArt wächst ausschließlich außerhalb menschlicher Siedlungen

Ökologischer Strategietyp

Rhynchospora alba: Taxa und Namen nach BiolFlor s: Stress-StrategenArten mit geringem Zuwachs und morphologisch-physiologischen Anpassungen an Faktoren (z. B. Salzgehalt, Protonen-Konzentration, Staunässe oder Trockenheit usw.), die in zu geringer oder zu hoher Intensität am Standort wirken