Artsteckbrief: Lebensraum & Ökologie


Informationen zu Ranunculus repens L., Kriechender Hahnenfuß

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Lebensraum

Formation

Kriech- und Trittrasen (Schwerpunktvorkommen)
Äcker und kurzlebige Unkrautfluren (Hauptvorkommen)
Bruch- und Auenwälder (Hauptvorkommen)
Laub- und Tannenwälder mittlerer Standorte (Hauptvorkommen)
Frischwiesen und -weiden (Hauptvorkommen)
Feuchtwiesen (Hauptvorkommen)

Biotoptyp

Artenreiche, frische (Mäh-)Weide in tieferen Lagen: stark gefährdet bis von vollständiger Vernichtung bedroht (1-2)Gefährdungsursachen: Intensivierung der Beweidung/Mahd, Nährstoffeintrag (Mineraldünger- und Wirtschaftsdüngereinsatz), Nutzungsänderungen (z.B. Grünlandumbruch), Nutzungsaufgabe
Brackwasserbeeinflusstes Grünland der Nordseeküste und der Ästuare:Meist bewirtschaftetes, brackwasserbeeinflusstes (Außendeichs-)Grünland im Tideeinfluss der Ästuare oder in neu eingedeichten, noch vom Salzwasser beeinflussten Kögen. Letzteres unterliegt ständiger Aussüßung und entwickelt sich meist zu intensiv genutztem Grünland (vgl. 34.08.01 und 35.02.06) oder wird in Ackernutzung überführt (vgl. 33.). stark gefährdet bis von vollständiger Vernichtung bedroht (1-2)Gefährdungsursachen: Nährstoff- und Schadstoffeintrag (Abwassereinleitung, Schwermetalleintrag, Ölverschmutzung), Eindeichung, Intensivierung der landwirtschaftlichen Nutzung
Brackwasserbeeinflusstes Grünland der (Nordsee-)Ästuare: stark gefährdet bis von vollständiger Vernichtung bedroht (1-2)Gefährdungsursachen: keine Angabe zu Gefährdungsursachen
Flutrasen:Von ausläuferbildenden Pflanzenarten ("Kriechrasen": Agrostis stolonifera, Alopecurus geniculatus) beherrschte, meist verdichtete und episodisch vernässte Standorte; primär in tonig-lehmigen Vertiefungen Flutmulden) oder episodisch überfluteten Teilbereichen in den Stromtälern, sekundär auch infolge Tritt und Bodenverdichtung an Viehtränken, beweideten Ufern von Seen und Weihern; bei stärkerer Belastung Übergang zu Biotoptyp 34.09.04. (Trittrasen). gefährdet bis stark gefährdet (2-3)Gefährdungsursachen: Entwässerung (Grundwasserabsenkung, Melioration von Feuchtgrünland), Grünlandumbruch, Fließgewässerbegradigung, Uferverbau, Hochwasserregulierung
Brackwasserbeeinflusstes Grünland der Nordseeküste: gefährdet bis stark gefährdet (2-3)Gefährdungsursachen: keine Angabe zu Gefährdungsursachen
Artenarmes, intensiv genutztes Feuchtgrünland:Durch intensive Nutzung oder nach Umbruch und Einsaat aus extensivem Feuchtgrünland entstandenes, arten- und blumenarmes, von wenigen Süßgrasarten dominiertes Grünland. aktuell kein Verlustrisiko (*)Gefährdungsursachen: keine Angabe zu Gefährdungsursachen

Bindung an Wald

ALPEN: Krautschicht: Schwerpunkt im Offenland, aber auch im Wald (K2.2)
BERGLAND: Krautschicht: Im Wald wie im Offenland (K2.1)
TIEFLAND: Krautschicht: Im Wald wie im Offenland (K2.1)

Bindung an Pflanzengesellschaften

Verband Agropyro(Elymo)-Rumicion Nord. 1940 em. Tx. 1950: Kennart (Agrostion stoloniferae Görs 1966)
Verband Salicion albae Soo 1930 em. Moor 1958: Hauptvorkommen
Verband Alno-Ulmion Br.-Bl. et Tx. 1943: Hauptvorkommen (Alno-Padion Knapp 1948)
Verband Magnocaricion W.Koch 1926: als Störzeiger Hauptvorkommen
Verband Calthion Tx. 1937: Hauptvorkommen

Ökologie

Ökologische Zeigerwerte

Ranunculus repens: Taxa und Namen nach Ellenberg/Weber
Lichtzahl: 6 = Halbschatten- bis Halblichtpflanze zwischen 5 und 7 stehend, selten bei weniger als 20 % r. B.
Temperaturzahl: x = indifferentes Verhalten d.h. weite Amplitude oder ungleiches Verhalten in verschiedenen Gegenden
Kontinentalitätszahl: x = indifferentes Verhalten d.h. weite Amplitude oder ungleiches Verhalten in verschiedenen Gegenden
Reaktionszahl: x = indifferentes Verhalten d.h. weite Amplitude oder ungleiches Verhalten in verschiedenen Gegenden
Feuchtezahl: 7 = Feuchtezeiger Schwergewicht auf gut durchfeuchteten, aber nicht nassen Böden
Feuchtewechsel: w = Zeiger für starke Feuchtewechsel Pflanzen tolerieren Wechsel zwischen nassen und trockenen Böden
Stickstoffzahl: x = indifferentes Verhalten d.h. weite Amplitude oder ungleiches Verhalten in verschiedenen Gegenden
Salzzahl: 1 = salzertragend meist auf salzarmen bis salzfreien Böden, gelegentlich auf leicht salzhaltigen Böden (0–0,1 % Cl−)
Schwermetallresistenz: - = nicht schwermetallresistent

Hemerobie (Naturnähe): menschlicher Einfluss auf den Lebensraum

Ranunculus repens: Taxa und Namen nach BiolFlor b: b-euhemerob - m: mesohemerob - o: oligohemerobb-euhemerob: Arten der Intensivweiden, -wiesen und -forsten sowie reicher Zierrasen - mesohemerob: Arten in Forsten mit entwickelter Strauch- und Krautschicht, Heiden, Trocken- und Magerrasen, extensive Wiesen und Weiden - oligohemerob: Arten schwach durchforsteter oder schwach beweideter Wälder, anwachsender Dünen, wachsender Flach- und Hochmoore sowie naturnaher Heiden und Trockenrasen

Urbanität (Bindung an Siedlungen):

Ranunculus repens: Taxa und Namen nach BiolFlor 3: urbanoneutralkeine Bevorzugung siedlungsnaher oder siedlungsferner Standorte

Ökologischer Strategietyp

Ranunculus repens: Taxa und Namen nach BiolFlor csr: Konkurrenz-Stress-Ruderal-StrategenIntermediärer Typ, oft Rosettenpflanzen oder kleinwüchsige, ausdauernde Arten, die räumlich-zeitliche Nischen gut nutzen können und meist nur eine mittlere Lebensdauer aufweisen