Artsteckbrief: Lebensraum & Ökologie


Informationen zu Origanum vulgare L., Gewöhnlicher Dost

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Lebensraum

Formation

Staudensäume trockenwarmer Standorte (Hauptvorkommen)
halbruderale Queckenrasen trockenwarmer Standorte (Nebenvorkommen)
Laub- und Tannenwälder mittlerer Standorte (Nebenvorkommen)

Biotoptyp

Submediterraner Halbtrockenrasen auf karbonatischem oder sonstigem basenreichen Boden, brachgefallen bzw. ungenutzt:Je nach Ausgangssituation entstehen artenarme Fazies von Brachypodium pinnatum (Fiederzwenke) oder durch Einwanderung von Saumarten der Trifolio-Geranietea arten- und blütenreiche Brachestadien. Die Verbuschung dauert je nach Trockenheit des Standortes mehr oder weniger lange. gefährdet bis stark gefährdet (2-3)Gefährdungsursachen: Nutzungsaufgabe (Verbuschung), Nährstoffeintrag (Mineraldünger- und Wirtschaftsdüngereinsatz, atmogene Einträge), Freizeitnutzung (Motocross, Mountain-Biking, Trittbeeinträchtigungen), Nadelholzaufforstung insbesondere mit Kiefern, direkte Entnahme von Pflanzen (Orchideen), Gesteinsabbau

Bindung an Wald

ALPEN: Krautschicht: Schwerpunkt im Offenland, aber auch im Wald (K2.2)
BERGLAND: Krautschicht: Im Wald wie im Offenland (K2.1)
TIEFLAND: Krautschicht: Schwerpunkt im Offenland, aber auch im Wald (K2.2)

Bindung an Pflanzengesellschaften

Ordnung Origanetalia vulgaris Th. Müll. 1961: Kennart
Verband Mesobromion erecti Br.-Bl. et Moor 1938 em. Oberd. 1957: Hauptvorkommen
Verband Erico-Pinion Br.-Bl. in Br.-Bl. et al. 1939: Hauptvorkommen

Ökologie

Ökologische Zeigerwerte

Origanum vulgare: Taxa und Namen nach Ellenberg/Weber
Lichtzahl: 7 = Halblichtpflanze meist bei vollem Licht, aber auch im Schatten bis etwa 30 % r. B.
Temperaturzahl: x = indifferentes Verhalten d.h. weite Amplitude oder ungleiches Verhalten in verschiedenen Gegenden
Kontinentalitätszahl: 3 = ozeanisch bis subozeanisch zwischen 2 und 4 stehend (in großen Teilen Mitteleuropas vorkommend)
Reaktionszahl: 8 = Schwachsäure-/Schwachbasen- bis Basen- und Kalkzeiger zwischen 7 und 9 stehend, d. h. meist auf Kalk weisend
Feuchtezahl: 3 = Trockniszeiger auf trockenen Böden häufiger als auf frischen, auf feuchten fehlend
Feuchtewechsel: - = keine Angabe zum Feuchtewechseltyp zu diesem Taxon wurde kein Zeigerwert vergeben
Stickstoffzahl: 3 = Stickstoffarmutzeiger auf N-armen Standorten häufiger als auf mittelmäßigen, nur ausnahmsweise auf N-reicheren
Salzzahl: 0 = nicht salzertragend nur auf Böden ohne Salz (die Zahl „0“ ist bei Berechnungen mit zu verwenden!)
Schwermetallresistenz: - = nicht schwermetallresistent

Hemerobie (Naturnähe): menschlicher Einfluss auf den Lebensraum

Origanum vulgare: Taxa und Namen nach BiolFlor m: mesohemerob - o: oligohemerobmesohemerob: Arten in Forsten mit entwickelter Strauch- und Krautschicht, Heiden, Trocken- und Magerrasen, extensive Wiesen und Weiden - oligohemerob: Arten schwach durchforsteter oder schwach beweideter Wälder, anwachsender Dünen, wachsender Flach- und Hochmoore sowie naturnaher Heiden und Trockenrasen

Urbanität (Bindung an Siedlungen):

Origanum vulgare: Taxa und Namen nach BiolFlor 1: urbanophobArt wächst ausschließlich außerhalb menschlicher Siedlungen

Ökologischer Strategietyp

Origanum vulgare: Taxa und Namen nach BiolFlor csr: Konkurrenz-Stress-Ruderal-StrategenIntermediärer Typ, oft Rosettenpflanzen oder kleinwüchsige, ausdauernde Arten, die räumlich-zeitliche Nischen gut nutzen können und meist nur eine mittlere Lebensdauer aufweisen