Artsteckbrief: Lebensraum & Ökologie
Informationen zu Mercurialis annua L., Einjähriges Bingelkraut
Auf der Seite Datenquellen erfahren Sie, woher die Angaben stammen.
Lebensraum
Formation
Äcker und kurzlebige Unkrautfluren (Hauptvorkommen)Biotoptyp
Extensiv bewirtschafteter Acker auf Löss-, Lehm- oder Tonboden mit vollständiger Segetalvegetation: akut von vollständiger Vernichtung bedroht (1!)Gefährdungsursachen: Nutzungsintensivierung, NutzungsaufgabeRebkulturen in Steillage:Rebkulturen, die aufgrund ihrer Steilheit oder ihrer terrassierten Anlage nicht mehr mit Schleppern befahren werden können. In Abhängigkeit von Bodenverhältnissen und Reihenabstand handelt es sich hierbei um Neigungen von über 30 bis 60 %. stark gefährdet bis von vollständiger Vernichtung bedroht (1-2)Gefährdungsursachen: Flurbereinigung, Nutzungsaufgabe
Bindung an Wald
keine Bindung an Wald oder Taxon nicht bewertetBindung an Pflanzengesellschaften
Assoziation Mercurialetum annuae Krus. et Vlieg. 1939: Kennart (Setario-Veronicetum politae Oberd. 1957 p.p.)Klasse Chenopodietea Br.-Bl. 1951: überregional Kennart
Ordnung Sisymbrietalia J.Tx. 1962: Hauptvorkommen
Ordnung Polygono-Chenopodietalia J.Tx. 1961: Hauptvorkommen
Ökologie
Ökologische Zeigerwerte
Mercurialis annua: Taxa und Namen nach Ellenberg/Weber
Lichtzahl:
7 = Halblichtpflanze meist bei vollem Licht, aber auch im Schatten bis etwa 30 % r. B.
Temperaturzahl:
7 = Wärmezeiger im nördlichen Mitteleuropa nur in relativ warmen Tieflagen
Kontinentalitätszahl:
3 = ozeanisch bis subozeanisch zwischen 2 und 4 stehend (in großen Teilen Mitteleuropas vorkommend)
Reaktionszahl:
7 = Schwachsäure- bis Schwachbasenzeiger niemals auf stark sauren Böden
Feuchtezahl:
4 = Trocknis- bis Frischezeiger zwischen 3 und 5 stehend
Feuchtewechsel:
- = keine Angabe zum Feuchtewechseltyp zu diesem Taxon wurde kein Zeigerwert vergeben
Stickstoffzahl:
8 = ausgesprochener Stickstoffzeiger zwischen 7 und 9 stehend
Salzzahl:
0 = nicht salzertragend nur auf Böden ohne Salz (die Zahl „0“ ist bei Berechnungen mit zu verwenden!)
Schwermetallresistenz:
- = nicht schwermetallresistent
Hemerobie (Naturnähe): menschlicher Einfluss auf den Lebensraum
Mercurialis annua: Taxa und Namen nach BiolFlor
b: b-euhemerob - c: a-euhemerob - p: polyhemerobb-euhemerob: Arten der Intensivweiden, -wiesen und -forsten sowie reicher Zierrasen - a-euhemerob: Arten der Ackerfluren mit typisch entwickelter Unkrautflora, des Ansaatgrünlandes, armer Zierrasen, der Intensivforste mit kaum entwickelter Krautschicht, Rieselfelder - polyhemerob: Arten der Sonderkulturen (z. B. Obst, Wein und Ackerfruchtfolgen mit stark selektierter Beikrautflora), Abfalldeponien, Abraumhalden, Trümmerschuttflächen (nur der ersten Sukzessionsstadien, dann Übergang zu a-euhemerob), teilversiegelte Flächen (z. B. gepflasterte Wege, geschotterte Gleisanlagen); Biozönose stark dezimiert; Biotop anhaltend stark verändert
Urbanität (Bindung an Siedlungen):
Mercurialis annua: Taxa und Namen nach BiolFlor
4: mäßig urbanophilArt wächst vorwiegend in menschlichen Siedlungen
Ökologischer Strategietyp
Mercurialis annua: Taxa und Namen nach BiolFlor
r: Ruderal-StrategenMeist einjährige, krautige Pflanzen, die sich u. a. durch kurze Lebensdauer und eine hohe Samenproduktion auszeichnen und dadurch Pionierstandorte besiedeln können