Artsteckbrief: Lebensraum & Ökologie


Informationen zu Linaria vulgaris Mill., Gewöhnliches Leinkraut

Auf der Seite Datenquellen erfahren Sie, woher die Angaben stammen.

Lebensraum

Formation

halbruderale Queckenrasen trockenwarmer Standorte (Nebenvorkommen)
nährstoffreiche Stauden- und ausdauernde Unkrautfluren (Hauptvorkommen)

Biotoptyp

Ruderalstandorte:Ruderalstandorte sind zivilisationsbedingte Standorte auf stark gestörten, i.d.R. umgelagerten (Roh)böden, wie z.B. Schutt (lat. rudus), Trümmer, Industriebrachen, Boden- und Gesteinsentnahmestellen oder (Zwischen)lager wie Kies-, Lehm- und Tongruben etc. mit meist hohem Stickstoffangebot; hierunter fallen nur mit Vegetation bestandene Flächen, vegetationsfreie sind unter 32.07 bis 32.10 einzuordnen. Auch aus älteren Ackerbrachen entwickelte Ruderalstandorte sind hier einzuordnen (vgl. 33. ff.). gefährdet bis stark gefährdet (2-3)Gefährdungsursachen: keine Angabe zu Gefährdungsursachen
Krautige und grasige Säume und Fluren der offenen Landschaft hypertropher Standorte:Überwiegend von krautigen Pflanzen aufgebaute Säume und Fluren an Weg-, Wiesen- und Ackerrändern in der offenen Landschaft an sehr nährstoffreichen (hypertrophen), meist eutrophierten Standorten, z.B. im Umfeld von Siedlungen, infolge Gülleausbringung. Häufig arten- oder blütenreiche Restbestände ehemaliger Wald- oder Heckensäume oder ehemaliger, meist viel breiterer Raine extensiv bewirtschafteter Grünland- oder Ackerflächen. Oft mit hohen Anteilen von Stickstoffzeigern, Störzeigern und Ruderalarten in der Vegetation. aktuell kein Verlustrisiko (*)Gefährdungsursachen: keine Angabe zu Gefährdungsursachen
Krautiger oder grasiger Saum oder Flur hypertropher, trocken-warmer Standorte: aktuell kein Verlustrisiko (*)Gefährdungsursachen: keine Angabe zu Gefährdungsursachen
Junge, sich selbst überlassene oder in Aufschüttung befindliche Schutthalde aus Karbonatgestein: aktuell kein Verlustrisiko (*)Gefährdungsursachen: keine Angabe zu Gefährdungsursachen
Gleiskörper: Gefährdungseinstufung nicht sinnvoll (#)Gefährdungsursachen: keine Angabe zu Gefährdungsursachen

Bindung an Wald

ALPEN: keine Waldbindung in dieser Großregion (-)
BERGLAND: Krautschicht: Schwerpunkt im Offenland, aber auch im Wald (K2.2)
TIEFLAND: Krautschicht: Schwerpunkt im Offenland, aber auch im Wald (K2.2)

Bindung an Pflanzengesellschaften

Ordnung Onopordetalia acanthii Br.-Bl. et Tx. 1943 em. Görs 1966: schwach Kennart
Klasse Secalinetea Br.-Bl. 1951: Hauptvorkommen
Klasse Thlaspietea rotundifolii Br.-Bl. et al. 1947: Hauptvorkommen
Klasse Agropyretea intermedii-repentis (Oberd. et al. 1967) Müll. et Görs 1969: Hauptvorkommen
Klasse Epilobietea angustifolii Tx. et Prsg. in Tx. 1950: Hauptvorkommen

Ökologie

Ökologische Zeigerwerte

Linaria vulgaris: Taxa und Namen nach Ellenberg/Weber
Lichtzahl: 8 = Halblicht- bis Volllichtpflanze Lichtpflanze, nur ausnahmsweise bei weniger als 40 % r. B.
Temperaturzahl: 6 = Mäßigwärme- bis Wärmezeiger zwischen 5 und 7 stehend (planar bis collin)
Kontinentalitätszahl: 5 = intermediär schwach subozeanisch bis schwach subkontinental
Reaktionszahl: 7 = Schwachsäure- bis Schwachbasenzeiger niemals auf stark sauren Böden
Feuchtezahl: 4 = Trocknis- bis Frischezeiger zwischen 3 und 5 stehend
Feuchtewechsel: - = keine Angabe zum Feuchtewechseltyp zu diesem Taxon wurde kein Zeigerwert vergeben
Stickstoffzahl: 5 = Mäßigstickstoffzeiger mäßig N-reiche Standorte anzeigend, seltener auf N-armen und N-reichen
Salzzahl: 0 = nicht salzertragend nur auf Böden ohne Salz (die Zahl „0“ ist bei Berechnungen mit zu verwenden!)
Schwermetallresistenz: - = nicht schwermetallresistent

Hemerobie (Naturnähe): menschlicher Einfluss auf den Lebensraum

Linaria vulgaris: Taxa und Namen nach BiolFlor b: b-euhemerob - c: a-euhemerob - m: mesohemerob - p: polyhemerobb-euhemerob: Arten der Intensivweiden, -wiesen und -forsten sowie reicher Zierrasen - a-euhemerob: Arten der Ackerfluren mit typisch entwickelter Unkrautflora, des Ansaatgrünlandes, armer Zierrasen, der Intensivforste mit kaum entwickelter Krautschicht, Rieselfelder - mesohemerob: Arten in Forsten mit entwickelter Strauch- und Krautschicht, Heiden, Trocken- und Magerrasen, extensive Wiesen und Weiden - polyhemerob: Arten der Sonderkulturen (z. B. Obst, Wein und Ackerfruchtfolgen mit stark selektierter Beikrautflora), Abfalldeponien, Abraumhalden, Trümmerschuttflächen (nur der ersten Sukzessionsstadien, dann Übergang zu a-euhemerob), teilversiegelte Flächen (z. B. gepflasterte Wege, geschotterte Gleisanlagen); Biozönose stark dezimiert; Biotop anhaltend stark verändert

Urbanität (Bindung an Siedlungen):

Linaria vulgaris: Taxa und Namen nach BiolFlor 3: urbanoneutralkeine Bevorzugung siedlungsnaher oder siedlungsferner Standorte

Ökologischer Strategietyp

Linaria vulgaris: Taxa und Namen nach BiolFlor csr: Konkurrenz-Stress-Ruderal-StrategenIntermediärer Typ, oft Rosettenpflanzen oder kleinwüchsige, ausdauernde Arten, die räumlich-zeitliche Nischen gut nutzen können und meist nur eine mittlere Lebensdauer aufweisen