Artsteckbrief: Lebensraum & Ökologie


Informationen zu Juncus squarrosus L., Sparrige Binse

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Lebensraum

Formation

Zwergstrauchheiden und Borstgrasrasen (Hauptvorkommen)

Biotoptyp

Borstgrasrasen feuchter Standorte:Borstgrasrasen feuchter oder wechselfeuchter Standorte, mit starkem Auftreten von Pfeifengras (Molinia coerulea) und weiteren Feuchtezeigern wie z.B. Lungenenzian (Gentiana pneumonanthe). akut von vollständiger Vernichtung bedroht (1!)Gefährdungsursachen: Nährstoffeintrag, Aufforstung, Freizeitnutzung (Wandern, Bergsteigen, Drachenfliegen), Entwässerung
Borstgrasrasen feuchter Standorte in tieferen Lagen:Borstgrasrasen feuchter oder wechselfeuchter Standorte der Tieflagen (planare bis submontane Stufe) der Silikatgebirge und auf Sanden des norddeutschen Tieflands; ehemals in den Flusstälern, z.B. in der südlichen Oberrheinebene, vorhandene Borstgrasrasen sind weitgehend ausgestorben; regional treten besondere Ausbildungen als Relikte ehemaliger Brandwechselwirtschaft auf. akut von vollständiger Vernichtung bedroht (1!)Gefährdungsursachen: Nährstoffeintrag, Aufforstung, Freizeitnutzung (Wandern, Bergsteigen, Drachenfliegen), Entwässerung
Borstgrasrasen feuchter Standorte in höheren Lagen:Borstgrasrasen feuchter oder wechselfeuchter Standorte der Hochlagen (montane bis hochmontane Stufe) der silikatischen Mittelgebirge; reich an Glazialrelikten; besondere regionale Ausbildungen im Harz, Bayerischen Wald, Schwarzwald. stark gefährdet bis von vollständiger Vernichtung bedroht (1-2)Gefährdungsursachen: Nährstoffeintrag, Aufforstung, Freizeitnutzung (Wandern, Bergsteigen, Drachenfliegen), Entwässerung

Bindung an Wald

ALPEN: Krautschicht: Schwerpunkt im Offenland, aber auch im Wald (K2.2)
BERGLAND: Krautschicht: Schwerpunkt im Offenland, aber auch im Wald (K2.2)
TIEFLAND: keine Waldbindung in dieser Großregion (-)

Bindung an Pflanzengesellschaften

Assoziation Juncetum squarrosi Nordhag. 1922: Kennart
Verband Ericion tetralicis Schwick. 1933: Hauptvorkommen

Ökologie

Ökologische Zeigerwerte

Juncus squarrosus: Taxa und Namen nach Ellenberg/Weber
Lichtzahl: 8 = Halblicht- bis Volllichtpflanze Lichtpflanze, nur ausnahmsweise bei weniger als 40 % r. B.
Temperaturzahl: 5 = Mäßigwärmezeiger in tiefen bis in montanen Lagen vorkommend (Schwergewicht in submontan-temperaten Bereichen)
Kontinentalitätszahl: 2 = ozeanisch Schwergewicht in Westeuropa und im westlichen Mitteleuropa
Reaktionszahl: 1 = Starksäurezeiger nur auf sauren, nie auf nur schwach sauren bis alkalischen Böden vorkommend
Feuchtezahl: 7 = Feuchtezeiger Schwergewicht auf gut durchfeuchteten, aber nicht nassen Böden
Feuchtewechsel: w = Zeiger für starke Feuchtewechsel Pflanzen tolerieren Wechsel zwischen nassen und trockenen Böden
Stickstoffzahl: 1 = Extremer Stickstoffarmutzeiger stickstoffärmste Standorte anzeigend
Salzzahl: 0 = nicht salzertragend nur auf Böden ohne Salz (die Zahl „0“ ist bei Berechnungen mit zu verwenden!)
Schwermetallresistenz: - = nicht schwermetallresistent

Hemerobie (Naturnähe): menschlicher Einfluss auf den Lebensraum

Juncus squarrosus: Taxa und Namen nach BiolFlor m: mesohemerob - o: oligohemerobmesohemerob: Arten in Forsten mit entwickelter Strauch- und Krautschicht, Heiden, Trocken- und Magerrasen, extensive Wiesen und Weiden - oligohemerob: Arten schwach durchforsteter oder schwach beweideter Wälder, anwachsender Dünen, wachsender Flach- und Hochmoore sowie naturnaher Heiden und Trockenrasen

Urbanität (Bindung an Siedlungen):

Juncus squarrosus: Taxa und Namen nach BiolFlor 1: urbanophobArt wächst ausschließlich außerhalb menschlicher Siedlungen

Ökologischer Strategietyp

Juncus squarrosus: Taxa und Namen nach BiolFlor csr: Konkurrenz-Stress-Ruderal-StrategenIntermediärer Typ, oft Rosettenpflanzen oder kleinwüchsige, ausdauernde Arten, die räumlich-zeitliche Nischen gut nutzen können und meist nur eine mittlere Lebensdauer aufweisen