Artsteckbrief: Lebensraum & Ökologie


Informationen zu Hypericum humifusum L., Liegendes Hartheu

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Lebensraum

Formation

Kriech- und Trittrasen (Nebenvorkommen)
kurzlebige Schlammboden-Pionierfluren (Hauptvorkommen)

Biotoptyp

Vegetationsarme Fläche mit bindigem Substrat:Flächige, vegetationslose bzw. -arme Fläche mit bindigem Substrat im Bereich von Flussauen und Stillgewässern oberhalb der Mittelwasserlinie (unterhalb der Mittelwasserlinie vgl. 23.08.05 bzw. 24.08.05), Abbaubereichen, Übungsplätzen, Baustellen usw.; zur Gewährleistung des Pionierbiotopcharakters bedarf es der regelmäßigen Neuentstehung (z.B. im Zuge von Flusslaufverlagerungen) oder Störung (ggf. auch durch extensive Nutzung). stark gefährdet bis von vollständiger Vernichtung bedroht (1-2)Gefährdungsursachen: fehlende natürliche Dynamik, Trittbeeinträchtigungen durch Freizeitnutzung, Schadstoffeinträge (z.B. Ölverschmutzung auf militärischen Liegenschaften), direkte Vernichtung durch Überbauung
Junge, sich selbst überlassene oder in Aufschüttung befindliche Halde mit bindigem Substrat:Derzeit ungenutzte oder in Aufschüttung befindliche Halde von bindigem Substrat (Aushub im Zuge von Tief- und Hochbau, Oberboden im Bereich von Entnahmestellen usw.); weitgehend vegetationsfrei, höchstens einzelne Pionierpflanzen. Bei zunehmender Besiedlung durch höhere Pflanzen vgl. Ruderalstandorte auf bindigem Boden (vgl. 39.06.02.02). aktuell kein Verlustrisiko (*)Gefährdungsursachen: keine Angabe zu Gefährdungsursachen

Bindung an Wald

ALPEN: Krautschicht: Schwerpunkt im Offenland, aber auch im Wald (K2.2)
BERGLAND: Krautschicht: Schwerpunkt im Offenland, aber auch im Wald (K2.2)
TIEFLAND: keine Waldbindung in dieser Großregion (-)

Bindung an Pflanzengesellschaften

Klasse Isoeto-Nanojuncetea Br.-Bl. et Tx. 1943: Kennart
Klasse Sedo-Scleranthetea Br.-Bl. 1955 em. Th. Müll. 1961: Hauptvorkommen
Klasse Plantaginetea majoris Tx. et Prsg. inTx. 1950 em. Oberd. 1983: Hauptvorkommen (Coronopo-Polygonetea avicularis Lohm. 1970)

Ökologie

Ökologische Zeigerwerte

Hypericum humifusum: Taxa und Namen nach Ellenberg/Weber
Lichtzahl: 7 = Halblichtpflanze meist bei vollem Licht, aber auch im Schatten bis etwa 30 % r. B.
Temperaturzahl: x = indifferentes Verhalten d.h. weite Amplitude oder ungleiches Verhalten in verschiedenen Gegenden
Kontinentalitätszahl: 2 = ozeanisch Schwergewicht in Westeuropa und im westlichen Mitteleuropa
Reaktionszahl: 4 = Säure- bis Mäßigsäurezeiger zwischen 3 und 5 stehend
Feuchtezahl: 7 = Feuchtezeiger Schwergewicht auf gut durchfeuchteten, aber nicht nassen Böden
Feuchtewechsel: - = keine Angabe zum Feuchtewechseltyp zu diesem Taxon wurde kein Zeigerwert vergeben
Stickstoffzahl: 3 = Stickstoffarmutzeiger auf N-armen Standorten häufiger als auf mittelmäßigen, nur ausnahmsweise auf N-reicheren
Salzzahl: 0 = nicht salzertragend nur auf Böden ohne Salz (die Zahl „0“ ist bei Berechnungen mit zu verwenden!)
Schwermetallresistenz: - = nicht schwermetallresistent

Hemerobie (Naturnähe): menschlicher Einfluss auf den Lebensraum

Hypericum humifusum: Taxa und Namen nach BiolFlor b: b-euhemerob - c: a-euhemerob - m: mesohemerobb-euhemerob: Arten der Intensivweiden, -wiesen und -forsten sowie reicher Zierrasen - a-euhemerob: Arten der Ackerfluren mit typisch entwickelter Unkrautflora, des Ansaatgrünlandes, armer Zierrasen, der Intensivforste mit kaum entwickelter Krautschicht, Rieselfelder - mesohemerob: Arten in Forsten mit entwickelter Strauch- und Krautschicht, Heiden, Trocken- und Magerrasen, extensive Wiesen und Weiden

Urbanität (Bindung an Siedlungen):

Hypericum humifusum: Taxa und Namen nach BiolFlor 1: urbanophobArt wächst ausschließlich außerhalb menschlicher Siedlungen

Ökologischer Strategietyp

Hypericum humifusum: Taxa und Namen nach BiolFlor csr: Konkurrenz-Stress-Ruderal-StrategenIntermediärer Typ, oft Rosettenpflanzen oder kleinwüchsige, ausdauernde Arten, die räumlich-zeitliche Nischen gut nutzen können und meist nur eine mittlere Lebensdauer aufweisen