Artsteckbrief: Lebensraum & Ökologie


Informationen zu Heracleum sphondylium L., Gewöhnliche Bärenklau

Auf der Seite Datenquellen erfahren Sie, woher die Angaben stammen.

Lebensraum

Formation

Hochstaudenfluren und Gebüsche der Gebirge (Hauptvorkommen)
Feuchtwiesen (Nebenvorkommen)
Laub- und Tannenwälder mittlerer Standorte (Hauptvorkommen)
nährstoffreiche Stauden- und ausdauernde Unkrautfluren (Hauptvorkommen)
Frischwiesen und -weiden (Hauptvorkommen)
Feuchtwiesen (Hauptvorkommen)

Biotoptyp

Artenreiches Grünland frischer Standorte:Durch extensive bis mittelintensive Bewirtschaftung mäßig trockener bis mäßig feuchter Standorte entstandenes Grünland (ohne Borstgrasrasen): ein- bis zweischürige (selten bis dreischürige) Frischwiesen mit i.d.R. spätem erstem Schnitt nicht vor der Hauptblüte der Gräser, geringer Düngung , ohne bis geringe Stickstoffgaben und extensiv genutzte Weiden (Mähweiden) mit spätem Weideauftrieb und einer geringen Weideintensität. Aufgrund des Auftretens von Pflanzen, die eine späte Samenreife haben, ist ein Arten- und Blumenreichtum (häufig mit rot-blau blühenden Arten kurz vor dem ersten Schnitt) typisch. stark gefährdet bis von vollständiger Vernichtung bedroht (1-2)Gefährdungsursachen: Nährstoffeintrag, Nutzungsänderungen (z.B. Grünlandumbruch)
Wald- und Gehölzsäume hypertropher Standorte:Wald- und Gehölzsäume sehr nährstoffreicher (hypertropher), im Regelfall eutrophierter Standorte, z.B. durch Nährstoffeinträge angrenzender landwirtschaftlicher Nutzflächen (Düngereintrag) oder in Naherholungsgebieten. aktuell kein Verlustrisiko (*)Gefährdungsursachen: keine Angabe zu Gefährdungsursachen
Wald- und Gehölzsaum hypertropher, frischer bis nasser Standorte:Eutrophierte bzw. hypertrophe Waldsäume frischer bis nasser Standorte mit meist Reinbeständen von Urtica dioica (Große Brennessel), Aegopodium podagraria (Giersch) oder Arctium-Arten (Klette), ferner oft mit hohen Anteilen von Ruderalarten (Neophytenstaudenfluren siehe unter 39.05). Meist in typischer Kombination mit stickstoffreichen Waldmänteln z.B. Sambucus nigra (Schwarzer Holunder) auftretend. aktuell kein Verlustrisiko (*)Gefährdungsursachen: keine Angabe zu Gefährdungsursachen
Krautiger oder grasiger Saum oder Flur hypertropher, feuchter bis frischer Standorte: aktuell kein Verlustrisiko (*)Gefährdungsursachen: keine Angabe zu Gefährdungsursachen

Bindung an Wald

ALPEN: Krautschicht: Schwerpunkt im Offenland, aber auch im Wald (K2.2)
BERGLAND: Krautschicht: Schwerpunkt im Offenland, aber auch im Wald (K2.2)
TIEFLAND: Krautschicht: Schwerpunkt im Offenland, aber auch im Wald (K2.2)

Bindung an Pflanzengesellschaften

Pflanzenart keiner Pflanzengesellschaft zugeordnet.

Ökologie

Ökologische Zeigerwerte

Heracleum sphondylium: Taxa und Namen nach Ellenberg/Weber
Lichtzahl: 7 = Halblichtpflanze meist bei vollem Licht, aber auch im Schatten bis etwa 30 % r. B.
Temperaturzahl: 5 = Mäßigwärmezeiger in tiefen bis in montanen Lagen vorkommend (Schwergewicht in submontan-temperaten Bereichen)
Kontinentalitätszahl: 2 = ozeanisch Schwergewicht in Westeuropa und im westlichen Mitteleuropa
Reaktionszahl: x = indifferentes Verhalten d.h. weite Amplitude oder ungleiches Verhalten in verschiedenen Gegenden
Feuchtezahl: 5 = Frischezeiger Schwergewicht auf mittelfeuchten Böden
Feuchtewechsel: - = keine Angabe zum Feuchtewechseltyp zu diesem Taxon wurde kein Zeigerwert vergeben
Stickstoffzahl: 8 = ausgesprochener Stickstoffzeiger zwischen 7 und 9 stehend
Salzzahl: 0 = nicht salzertragend nur auf Böden ohne Salz (die Zahl „0“ ist bei Berechnungen mit zu verwenden!)
Schwermetallresistenz: - = nicht schwermetallresistent

Heracleum sphondylium ssp. elegans: Taxa und Namen nach Ellenberg/Weber
Lichtzahl: 7 = Halblichtpflanze meist bei vollem Licht, aber auch im Schatten bis etwa 30 % r. B.
Temperaturzahl: 3 = Kühlezeiger vorwiegend in subalpinen Lagen
Kontinentalitätszahl: 3 = ozeanisch bis subozeanisch zwischen 2 und 4 stehend (in großen Teilen Mitteleuropas vorkommend)
Reaktionszahl: x = indifferentes Verhalten d.h. weite Amplitude oder ungleiches Verhalten in verschiedenen Gegenden
Feuchtezahl: 6 = Frische- bis Feuchtezeiger zwischen 5 und 7 stehend
Feuchtewechsel: - = keine Angabe zum Feuchtewechseltyp zu diesem Taxon wurde kein Zeigerwert vergeben
Stickstoffzahl: 8 = ausgesprochener Stickstoffzeiger zwischen 7 und 9 stehend
Salzzahl: 0 = nicht salzertragend nur auf Böden ohne Salz (die Zahl „0“ ist bei Berechnungen mit zu verwenden!)
Schwermetallresistenz: - = nicht schwermetallresistent

Hemerobie (Naturnähe): menschlicher Einfluss auf den Lebensraum

Heracleum sphondylium: Taxa und Namen nach BiolFlor b: b-euhemerob - m: mesohemerob - o: oligohemerobb-euhemerob: Arten der Intensivweiden, -wiesen und -forsten sowie reicher Zierrasen - mesohemerob: Arten in Forsten mit entwickelter Strauch- und Krautschicht, Heiden, Trocken- und Magerrasen, extensive Wiesen und Weiden - oligohemerob: Arten schwach durchforsteter oder schwach beweideter Wälder, anwachsender Dünen, wachsender Flach- und Hochmoore sowie naturnaher Heiden und Trockenrasen

Urbanität (Bindung an Siedlungen):

Heracleum sphondylium: Taxa und Namen nach BiolFlor 2: mäßig urbanophobArt kommt vorwiegend außerhalb menschlicher Siedlungen vor

Ökologischer Strategietyp

Heracleum sphondylium: Taxa und Namen nach BiolFlor c: Konkurrenz-StrategenBäume, Sträucher und krautige Arten mit hoher Konkurrenzkraft, bedingt durch spezifische morphologische und physiologische Eigenschaften und typische Merkmale ihrer Lebensgeschichte