Artsteckbrief: Lebensraum & Ökologie


Informationen zu Serratula tinctoria L., s. l., Färber-Scharte

Auf der Seite Datenquellen erfahren Sie, woher die Angaben stammen.

Lebensraum

Formation

Trocken- und Halbtrockenrasen (Nebenvorkommen)
Feuchtwiesen (Schwerpunktvorkommen)
Hochstaudenfluren und Gebüsche der Gebirge (Hauptvorkommen)
Laub- und Tannenwälder mittlerer Standorte (Nebenvorkommen)
Zwergstrauchheiden und Borstgrasrasen (Nebenvorkommen)
Wälder und Gebüsche trockenwarmer Standorte (Nebenvorkommen)

Biotoptyp

Pfeifengraswiesen (auf mineralischen und organischen Böden):Durch späte Mahd im September/Oktober (Streumahd) auf wechselfeuchten, ungedüngten Standorten entstandenes artenreiches Grünland mit Pfeifengras (Molinia caerulea); v.a. in den großen Stromtälern und im Gebirge; außerdem Feuchtgrünlandbrachen mit Pfeifengras. akut von vollständiger Vernichtung bedroht (1!)Gefährdungsursachen: Nährstoffeintrag (Mineraldünger- und Wirtschaftsdüngereinsatz), Entwässerung (Grundwasserabsenkung, Melioration von Feuchtgrünland), Grünlandumbruch
Brenndolden-Auenwiesen:Auenwiesen wechselfeuchter bis -nasser Standorte im Überflutungs- oder Qualmwasserbereich mit Brenndolden-Gesellschaften (Cnidion dubii) und meist extensiver Bewirtschaftung. Verbreitet in Stromtälern unter subkontinentalem Klimaeinfluss; z.B. im Elbtal, im Saale- und Odertal, kleinflächig auch im Oberrhein- und Maintal. Kennzeichnende Arten sind u.a. Cnidium dubium (Brenndolde), Allium angulosum (Kantiger Lauch)oder Gratiola officinalis (Gottes-Gnadenkraut). akut von vollständiger Vernichtung bedroht (1!)Gefährdungsursachen: Nährstoffeintrag (Mineraldünger- und Wirtschaftsdüngereinsatz), Entwässerung (Grundwasserabsenkung, Melioration von Feuchtgrünland), Nutzungsaufgabe (Verbuschung), Grünlandumbruch

Bindung an Wald

keine Bindung an Wald oder Taxon nicht bewertet

Bindung an Pflanzengesellschaften

Pflanzenart keiner Pflanzengesellschaft zugeordnet.

Ökologie

Ökologische Zeigerwerte

Serratula tinctoria: Taxa und Namen nach Ellenberg/Weber
Lichtzahl: 6 = Halbschatten- bis Halblichtpflanze zwischen 5 und 7 stehend, selten bei weniger als 20 % r. B.
Temperaturzahl: 6 = Mäßigwärme- bis Wärmezeiger zwischen 5 und 7 stehend (planar bis collin)
Kontinentalitätszahl: 5 = intermediär schwach subozeanisch bis schwach subkontinental
Reaktionszahl: 7 = Schwachsäure- bis Schwachbasenzeiger niemals auf stark sauren Böden
Feuchtezahl: x = indifferentes Verhalten d.h. weite Amplitude oder ungleiches Verhalten in verschiedenen Gegenden
Feuchtewechsel: - = keine Angabe zum Feuchtewechseltyp zu diesem Taxon wurde kein Zeigerwert vergeben
Stickstoffzahl: 3 = Stickstoffarmutzeiger auf N-armen Standorten häufiger als auf mittelmäßigen, nur ausnahmsweise auf N-reicheren
Salzzahl: 0 = nicht salzertragend nur auf Böden ohne Salz (die Zahl „0“ ist bei Berechnungen mit zu verwenden!)
Schwermetallresistenz: - = nicht schwermetallresistent

Hemerobie (Naturnähe): menschlicher Einfluss auf den Lebensraum

Serratula tinctoria: Taxa und Namen nach BiolFlor m: mesohemerob - o: oligohemerobmesohemerob: Arten in Forsten mit entwickelter Strauch- und Krautschicht, Heiden, Trocken- und Magerrasen, extensive Wiesen und Weiden - oligohemerob: Arten schwach durchforsteter oder schwach beweideter Wälder, anwachsender Dünen, wachsender Flach- und Hochmoore sowie naturnaher Heiden und Trockenrasen

Urbanität (Bindung an Siedlungen):

Serratula tinctoria: Taxa und Namen nach BiolFlor 1: urbanophobArt wächst ausschließlich außerhalb menschlicher Siedlungen

Ökologischer Strategietyp

Serratula tinctoria: Taxa und Namen nach BiolFlor c: Konkurrenz-StrategenBäume, Sträucher und krautige Arten mit hoher Konkurrenzkraft, bedingt durch spezifische morphologische und physiologische Eigenschaften und typische Merkmale ihrer Lebensgeschichte