Artsteckbrief: Lebensraum & Ökologie


Informationen zu Genista anglica L., Englischer Ginster

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Lebensraum

Formation

Zwergstrauchheiden und Borstgrasrasen (Hauptvorkommen)

Biotoptyp

Lehmheide:Seltene und nur regional verbreitete Sonderform der Besenheide (Calluna vulgaris) auf nährstoffärmeren Lehmböden. akut von vollständiger Vernichtung bedroht (1!)Gefährdungsursachen: Nutzungsaufgabe, intensive landwirtschaftliche Nutzung, die Gefährdungsursachen sind bei diesem seltenen und wenig beachteten Biotoptyp nicht klar bekannt.
Heiden auf sandigen oder Silikat-Böden, Pionier- bis Altersphase:Von der Besenheide (Calluna vulgaris) oder der Krähenbeere (Empetrum nigrum) dominierte Zwergstrauchheiden auf basenarmen, trockenen bis frischen Sand- oder Silikatböden, teilweise mit Rohhumusauflage, i.d.R. baum- und strauchfrei, vereinzelt z.B. mit Ginster- oder Wacholdergebüschen durchsetzt (max. 35 %). Eingeschlossen sind lückige Initialstadien, blütenreiche Optimalphasen und rohhumusreiche Altersstadien. stark gefährdet bis von vollständiger Vernichtung bedroht (1-2)Gefährdungsursachen: Nutzungsaufgabe, Freizeitnutzung, Aufforstung, Nährstoffeintrag, intensive landwirtschaftliche Nutzung
Braundünen (Küstendünenheiden):Tertiärdüne: Primäre und sekundäre Heiden (mit Calluna vulgaris, Empetrum nigrum und teilweise Salix repens) auf Dünen; der Boden zeigt bereits deutliche Humusanreicherung bei gleichzeitig völliger Entkalkung; beginnende Podsolierung. gefährdet bis stark gefährdet (2-3)Gefährdungsursachen: Erosionsschutzmaßnahmen, Küstenschutzmaßnahmen, Freizeitnutzung (Camping, Trittbeeinträchtigungen), Wildverbiß (Kaninchen)

Bindung an Wald

keine Bindung an Wald oder Taxon nicht bewertet

Bindung an Pflanzengesellschaften

Assoziation Genisto anglicae-Callunetum Schwick. 1933 em. Tx. 1975: Kennart
Verband Violion caninae Schwick. 1944: Hauptvorkommen

Ökologie

Ökologische Zeigerwerte

Genista anglica: Taxa und Namen nach Ellenberg/Weber
Lichtzahl: 8 = Halblicht- bis Volllichtpflanze Lichtpflanze, nur ausnahmsweise bei weniger als 40 % r. B.
Temperaturzahl: 5 = Mäßigwärmezeiger in tiefen bis in montanen Lagen vorkommend (Schwergewicht in submontan-temperaten Bereichen)
Kontinentalitätszahl: 1 = euozeanisch in Mitteleuropa nur mit wenigen Vorkommen (süd- und westeuropäische Arten)
Reaktionszahl: 2 = Starksäure- bis Säurezeiger zwischen 1 und 3 stehend
Feuchtezahl: 5 = Frischezeiger Schwergewicht auf mittelfeuchten Böden
Feuchtewechsel: - = keine Angabe zum Feuchtewechseltyp zu diesem Taxon wurde kein Zeigerwert vergeben
Stickstoffzahl: 2 = Extremer Stickstoff- bis Stickstoffarmutzeiger zwischen 1 und 3 stehend
Salzzahl: 0 = nicht salzertragend nur auf Böden ohne Salz (die Zahl „0“ ist bei Berechnungen mit zu verwenden!)
Schwermetallresistenz: - = nicht schwermetallresistent

Hemerobie (Naturnähe): menschlicher Einfluss auf den Lebensraum

Genista anglica: Taxa und Namen nach BiolFlor m: mesohemerob - o: oligohemerobmesohemerob: Arten in Forsten mit entwickelter Strauch- und Krautschicht, Heiden, Trocken- und Magerrasen, extensive Wiesen und Weiden - oligohemerob: Arten schwach durchforsteter oder schwach beweideter Wälder, anwachsender Dünen, wachsender Flach- und Hochmoore sowie naturnaher Heiden und Trockenrasen

Urbanität (Bindung an Siedlungen):

Genista anglica: Taxa und Namen nach BiolFlor 1: urbanophobArt wächst ausschließlich außerhalb menschlicher Siedlungen

Ökologischer Strategietyp

Genista anglica: Taxa und Namen nach BiolFlor cs: Konkurrenz-Stress-StrategenÜbergangstyp zwischen Konkurrenz- und Stress-Strategen