Artsteckbrief: Lebensraum & Ökologie
Informationen zu Carex humilis Leyss., Erd-Segge
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Lebensraum
Formation
Wälder und Gebüsche trockenwarmer Standorte (Hauptvorkommen)Staudensäume trockenwarmer Standorte (Nebenvorkommen)
Trocken- und Halbtrockenrasen (Schwerpunktvorkommen)
Biotoptyp
Submediterraner Trockenrasen auf karbonatischem oder sonstigem basenreichen Untergrund:Trockenrasen mit submediterranen oder dealpinen Florenelementen und unter submediterran-subatlantischem Klimaeinfluss auf karbonatischen Gesteinen, z.B. Kalken, Dolomiten, Kalkschutt, seltener über basenreichen Vulkaniten oder sonstigem basenreichen Untergrund. Charakteristische Pflanzenarten sind z.B. Niedrige Segge (Carex humilis), Goldaster (Aster linosyris), Berg-Gamander (Teucrium montanum), Heideröschen (Fumana procumbens), Buxblättrige Kreuzblume (Polygala chamaebuxus) im Xerobromion und Seslerio-Xerobromion sowie z.B. Frühblühender Thymian (Thymus praecox), Hügel-Meier (Asperula cynanchica) und Kelch-Steinkraut (Alyssum alyssoides) im Alysso-Sedion. Meist sehr kleinflächig mit Schwerpunkt im Süden Deutschlands auftretend. stark gefährdet bis von vollständiger Vernichtung bedroht (1-2)Gefährdungsursachen: Gesteinsabbau, Trittbeeinträchtigungen durch Freizeitnutzung (Wandern, Bergsteigen, Klettern, Drachenfliegen), atmogene NährstoffeinträgeTrockener Fels-Kiefernwald basenreicher Standorte: gefährdet bis stark gefährdet (2-3)Gefährdungsursachen: keine Angabe zu Gefährdungsursachen
Eichen-Trockenwald basenreicher Standorte:Eichenmischwald trocken-warmer Standorte mit Verbreitungsschwerpunkt auf dem Balkan und im nordwestlichen Mittelmeerraum; bei uns nur als wärmezeitliches Relikt inselartig an trocken-heißen, felsigen, kalkreichen bzw. basenreichen Standorten, dort die edaphische und klimatische Waldgrenze bildend; sehr lichte Bestände aus krüppelig gewachsenen, oft nur 5 bis 6 m hohen Bäumen (z.B. Flaumeichen [Quercus pubescens], Elsbeeren [Sorbus torminalis]) mit artenreicher Krautschicht aus licht- und wärmebedürftigen Kräutern und Gräsern. gefährdet bis stark gefährdet (2-3)Gefährdungsursachen: keine Angabe zu Gefährdungsursachen
Bindung an Wald
ALPEN: Krautschicht: Im Wald wie im Offenland (K2.1)BERGLAND: Krautschicht: Im Wald wie im Offenland (K2.1)
TIEFLAND: Krautschicht: Im Wald wie im Offenland (K2.1)
Bindung an Pflanzengesellschaften
Klasse Festuco-Brometea Br.-Bl. et Tx. 1943: SchwerpunktvorkommenVerband Erico-Pinion Br.-Bl. in Br.-Bl. et al. 1939: Hauptvorkommen
Ordnung Quercetalia pubescenti-petraeae Br.-Bl. 1931: Hauptvorkommen
Ökologie
Ökologische Zeigerwerte
Carex humilis: Taxa und Namen nach Ellenberg/Weber
Lichtzahl:
7 = Halblichtpflanze meist bei vollem Licht, aber auch im Schatten bis etwa 30 % r. B.
Temperaturzahl:
6 = Mäßigwärme- bis Wärmezeiger zwischen 5 und 7 stehend (planar bis collin)
Kontinentalitätszahl:
5 = intermediär schwach subozeanisch bis schwach subkontinental
Reaktionszahl:
8 = Schwachsäure-/Schwachbasen- bis Basen- und Kalkzeiger zwischen 7 und 9 stehend, d. h. meist auf Kalk weisend
Feuchtezahl:
2 = Starktrocknis- bis Trockniszeiger zwischen 1 und 3 stehend
Feuchtewechsel:
- = keine Angabe zum Feuchtewechseltyp zu diesem Taxon wurde kein Zeigerwert vergeben
Stickstoffzahl:
3 = Stickstoffarmutzeiger auf N-armen Standorten häufiger als auf mittelmäßigen, nur ausnahmsweise auf N-reicheren
Salzzahl:
0 = nicht salzertragend nur auf Böden ohne Salz (die Zahl „0“ ist bei Berechnungen mit zu verwenden!)
Schwermetallresistenz:
- = nicht schwermetallresistent
Hemerobie (Naturnähe): menschlicher Einfluss auf den Lebensraum
Carex humilis: Taxa und Namen nach BiolFlor
m: mesohemerob - o: oligohemerobmesohemerob: Arten in Forsten mit entwickelter Strauch- und Krautschicht, Heiden, Trocken- und Magerrasen, extensive Wiesen und Weiden - oligohemerob: Arten schwach durchforsteter oder schwach beweideter Wälder, anwachsender Dünen, wachsender Flach- und Hochmoore sowie naturnaher Heiden und Trockenrasen
Urbanität (Bindung an Siedlungen):
Carex humilis: Taxa und Namen nach BiolFlor
1: urbanophobArt wächst ausschließlich außerhalb menschlicher Siedlungen
Ökologischer Strategietyp
Carex humilis: Taxa und Namen nach BiolFlor
csr: Konkurrenz-Stress-Ruderal-StrategenIntermediärer Typ, oft Rosettenpflanzen oder kleinwüchsige, ausdauernde Arten, die räumlich-zeitliche Nischen gut nutzen können und meist nur eine mittlere Lebensdauer aufweisen