Artsteckbrief: Lebensraum & Ökologie


Informationen zu Campanula cochleariifolia Lam., Zwerg-Glockenblume

Auf der Seite Datenquellen erfahren Sie, woher die Angaben stammen.

Lebensraum

Formation

Fels-, Mauer- und Geröllfluren außerhalb der Hochgebirge (Hauptvorkommen)
Rasen, Fels- und Geröllfluren des Hochgebirges (Hauptvorkommen)

Biotoptyp

Natürliche und naturnah entwickelte Blockhalden:Natürlich entstandene, Feinerde-arme Halden aus Felsblöcken und anthropogene Halden, die eine menschliche Beeinflussung nicht (mehr) erkennen lassen; bewegtes Substrat ist weitgehend vegetationsfrei oder -arm; auf ruhendem Substrat entwickelt sich eine spezifische Flechten-, Moos- und Farnvegetation, über Hochstauden- und Gehölzaufkommen hin zu bewaldeten Blockhalden (vgl. 43.06); teilweise Vorkommen von Bärlappgewächsen; Untergliederung erfolgt aufgrund des Ausgangsgesteins. gefährdet bis stark gefährdet (2-3)Gefährdungsursachen: Gesteinsabbau, beschleunigte Sukzession durch Hangsicherungsmaßnahmen
Natürliche und naturnah entwickelte Schutthalden:Natürlich entstandene, Feinerde-arme Halden aus Gesteinsschutt und anthropogene Halden, die eine menschliche Beeinflussung nicht (mehr) erkennen lassen; bewegtes Substrat ist weitgehend vegetationsfrei oder -arm; auf ruhendem Substrat entwickelt sich eine spezifische Moos- und Farnvegetation, über Hochstauden- und Gehölzaufkommen hin zu bewaldeten Schutthalden (vgl. 43.06); Untergliederung erfolgt aufgrund unterschiedlichem Ausgangsgestein; Schutthalden der Alpen vgl. 63. gefährdet bis stark gefährdet (2-3)Gefährdungsursachen: Gesteinsabbau, beschleunigte Sukzession durch Hangsicherungsmaßnahmen
Schotterfläche an Gewässern der subalpinen bis alpinen Stufe:Von groben Schottern geprägte, von Pflanzen nur spärlich besiedelte, durch die Gewässerdynamik geschaffene Rücken, Inseln und Uferstreifen, stellenweise mit (Fein)sedimentlinsen. In der subalpinen und alpinen Stufe der Alpen. akute Vorwarnliste (3-V)Gefährdungsursachen: Direkte Vernichtung durch Fließgewässerbegradigung und Uferverbau, Trittbeeinträchtigung durch Freizeitnutzung (Klettern, Wandern, Bergsteigen)
Fließgewässeroberlauf (Rhithral) der subalpinen bis alpinen Stufe:Vorwiegend von Regen und Schneeschmelzwasser gespeistes Fließgewässer ("rhithraler" Bach); mit deutlichen jahreszeitlichen Schwankungen der Umweltparameter (z.B. Abfluss, Substratumlagerung) in der subalpinen und alpinen Stufe. Außerhalb von Hochflächen mit starkem bis sehr starkem Gefälle ("Wildbach"). akute Vorwarnliste (3-V)Gefährdungsursachen: Wasserableitung, Nährstoff- und Schadstoffeintrag (z.B. Abwassereinleitung, Düngemittel, Gülle, Schwermetalle, halogenierte Kohlenwasserstoffe), intensive Freizeitnutzung, Stauhaltung, Fließgewässerbegradigung, Uferverbau, Sohlveränderung, Gewässerunterhaltungsmaßnahmen, Eindämmung (Hochwasserregulierung)

Bindung an Wald

ALPEN: Krautschicht: Im Wald wie im Offenland (K2.1)
BERGLAND: Krautschicht: Schwerpunkt im Offenland, aber auch im Wald (K2.2)
TIEFLAND: keine Waldbindung in dieser Großregion (-)

Bindung an Pflanzengesellschaften

Klasse Thlaspietea rotundifolii Br.-Bl. et al. 1947: Kennart
Verband Potentillion caulescentis Br.-Bl. in Br.-Bl. et Jenny 1926: Hauptvorkommen
Verband Seslerion albicantis Br.-Bl. in Br.-Bl. et Jenny 1926: Hauptvorkommen
Verband Epilobion fleischeri Br.-Bl. in J. u. G. Br.-Bl. 1931: Hauptvorkommen

Ökologie

Ökologische Zeigerwerte

Campanula cochleariifolia (pusilla): Taxa und Namen nach Ellenberg/Weber
Lichtzahl: 8 = Halblicht- bis Volllichtpflanze Lichtpflanze, nur ausnahmsweise bei weniger als 40 % r. B.
Temperaturzahl: 3 = Kühlezeiger vorwiegend in subalpinen Lagen
Kontinentalitätszahl: 4 = subozeanisch Schwergewicht in Mitteleuropa, z. T. auch in Osteuropa
Reaktionszahl: x = indifferentes Verhalten d.h. weite Amplitude oder ungleiches Verhalten in verschiedenen Gegenden
Feuchtezahl: 7 = Feuchtezeiger Schwergewicht auf gut durchfeuchteten, aber nicht nassen Böden
Feuchtewechsel: - = keine Angabe zum Feuchtewechseltyp zu diesem Taxon wurde kein Zeigerwert vergeben
Stickstoffzahl: 3 = Stickstoffarmutzeiger auf N-armen Standorten häufiger als auf mittelmäßigen, nur ausnahmsweise auf N-reicheren
Salzzahl: 0 = nicht salzertragend nur auf Böden ohne Salz (die Zahl „0“ ist bei Berechnungen mit zu verwenden!)
Schwermetallresistenz: - = nicht schwermetallresistent

Hemerobie (Naturnähe): menschlicher Einfluss auf den Lebensraum

Campanula cochleariifolia: Taxa und Namen nach BiolFlor a: ahemerob - o: oligohemerobahemerob: Arten der Fels-, Moor- sowie Tundrenregionen in manchen Teilen Europas; in Mitteleuropa nur Teile des Hochgebirges - oligohemerob: Arten schwach durchforsteter oder schwach beweideter Wälder, anwachsender Dünen, wachsender Flach- und Hochmoore sowie naturnaher Heiden und Trockenrasen

Urbanität (Bindung an Siedlungen):

Campanula cochleariifolia: Taxa und Namen nach BiolFlor 1: urbanophobArt wächst ausschließlich außerhalb menschlicher Siedlungen

Ökologischer Strategietyp

Campanula cochleariifolia: Taxa und Namen nach BiolFlor csr: Konkurrenz-Stress-Ruderal-StrategenIntermediärer Typ, oft Rosettenpflanzen oder kleinwüchsige, ausdauernde Arten, die räumlich-zeitliche Nischen gut nutzen können und meist nur eine mittlere Lebensdauer aufweisen