Artsteckbrief: Biologische Merkmale


Informationen zu Vaccinium myrtillus L., Heidelbeere

Auf der Seite Datenquellen erfahren Sie, woher die Angaben stammen.

Chromosomenzahl und Ploidiestufe (Ploidietyp)

Vaccinium myrtillus: Taxa und Namen nach BiolFlor (n): 12; (2n): 24; diploid: palaeopolyploid; polyploide Grundzahldiploid oder polyploid, Chromosomen-Grundzahl > 10 (Quelle: 7150) Oberdorfer, E. (1983): Pflanzensoziologische Exkursionsflora. Ulmer, Stuttgart

Blüten- und Reproduktionsbiologische Merkmale

Reproduktionstyp

Vaccinium myrtillus: Taxa und Namen nach BiolFlor meist vegetativ, selten Samen (Quelle: 13316)Ritchie, J.C. (1956): Biological Flora of the British Isles: Vaccinium myrtillus L.. Journal of Ecology 44:291-299

Befruchtungstyp / Apomixis

Vaccinium myrtillus: Taxa und Namen nach BiolFlor fakultativ autogam Selbstbefruchtung ist die Regel, Fremdbefruchtung die Ausnahme / n.b. Apomixistyp wurde nicht bewertet

Diklinie: Räumliche Geschlechtertrennung

Vaccinium myrtillus: Taxa und Namen nach BiolFlor synözisch (hermaphroditisch) alle Blüten zwittrig (immer)

Dichogamie: Zeitliche Geschlechtertrennung

Vaccinium myrtillus: Taxa und Namen nach BiolFlor leicht proterandrisch Blüten sind zuerst männlich, danach auch weiblich, mit deutlicher Überlappung der Geschlechter

Selbst-Inkompatibilität (SI-Mechanismen)

Vaccinium myrtillus: Taxa und Namen nach BiolFlor Inzuchtdepression Bei Selbstbefruchtung wirken sich schädiche Allele verstärkt aus und führen besonders während der Samenentwicklung, Keimung und Etablierungsphase zu erhöhter Mortalität (Quelle:15122)Fröborg, H. (1996): Pollination and seed production in five boreal species of Vaccinium and Andromeda (Ericaceae). Canadian Journal of Botany 74:1363-1368 Vaccinium myrtillus: Taxa und Namen nach BiolFlor Inzuchtdepression Bei Selbstbefruchtung wirken sich schädiche Allele verstärkt aus und führen besonders während der Samenentwicklung, Keimung und Etablierungsphase zu erhöhter Mortalität (Quelle:13650)Hokanson, K., Hancock, J. (2000): Early-acting inbreeding depression in three species of Vaccinium (Ericaceae). Sexual Plant Reproduction 13:145-150

Selbst-Inkompatibilität (SI-Reaktion)

Vaccinium myrtillus: Taxa und Namen nach BiolFlor ± selbstkompatibelSelbstbefruchtung führt meist zum Samenansatz (Quelle: 13650)Hokanson, K., Hancock, J. (2000): Early-acting inbreeding depression in three species of Vaccinium (Ericaceae). Sexual Plant Reproduction 13:145-150
Vaccinium myrtillus: Taxa und Namen nach BiolFlor selbstkompatibelSelbstbefruchtung führt erfolgreich zum Samenansatz (Quelle: 7368)East, E.M. (1940): The distribution of self-sterility in the flowering plants. Proceedings of the American Philosophical Society 82:449-518
Vaccinium myrtillus: Taxa und Namen nach BiolFlor ± selbstinkompatibelSelbstbefruchtung wird meistens verhindert (Quelle: 15122)Fröborg, H. (1996): Pollination and seed production in five boreal species of Vaccinium and Andromeda (Ericaceae). Canadian Journal of Botany 74:1363-1368

Bestäubung (Pollenvektoren)

Vaccinium myrtillus: Taxa und Namen nach BiolFlor Insektenbestäubung (in der Regel)Pollenübertragung durch Insekten Quelle: 1Knuth, P. (1898): Handbuch der Blütenbiologie. Leipzig
Vaccinium myrtillus: Taxa und Namen nach BiolFlor Selbstbestäubung (bei ausbleib. Fremdbest.)Spontane Selbstbestäubung innerhalb einer Blüte Quelle: 1Knuth, P. (1898): Handbuch der Blütenbiologie. Leipzig
Vaccinium myrtillus: Taxa und Namen nach BiolFlor Selbstbestäubung (in der Regel)Spontane Selbstbestäubung innerhalb einer Blüte Quelle: 13316Ritchie, J.C. (1956): Biological Flora of the British Isles: Vaccinium myrtillus L.. Journal of Ecology 44:291-299
Vaccinium myrtillus: Taxa und Namen nach BiolFlor Insektenbestäubung (selten)Pollenübertragung durch Insekten Quelle: 13316Ritchie, J.C. (1956): Biological Flora of the British Isles: Vaccinium myrtillus L.. Journal of Ecology 44:291-299

Belohnung für Bestäuber

Vaccinium myrtillus: Taxa und Namen nach BiolFlor Nektar: reichlich Quelle: 1Knuth, P. (1898): Handbuch der Blütenbiologie. Leipzig

Blumentyp (nach Kugler 1970);
Blumenklasse (nach Müller 1881)

Vaccinium myrtillus: Taxa und Namen nach BiolFlor
Blumentyp: Glockenblumen mit Streueinrichtung
Blumenklasse: Übergangstyp Blüten mit völlig verborgenem Honig - Bienenblüten im engeren Sinn
Bestäuber: Bienen mit Rüssellänge bis 7 mm

Blühphänologie

Die Blühphänologie bezeichnet die in Deutschland im Durchschnitt zu erwartenden jahreszeitlich gekoppelten Angaben von Blüh-Beginn bis Blüh-Ende sowie die daraus resultierende Blühdauer (in Monaten).

Blühzeit

Vaccinium myrtillus: Taxa und Namen nach BiolFlor 5 Monate, von April bis August

Blühphase

Vaccinium myrtillus: Taxa und Namen nach BiolFlor Fagus-Lamiastrum-Phase - Phänologische Jahreszeit: Beginn Vollfrühling

Ausbreitung, Früchte und Samen

Früchte und Samen sind generative Diasporen (Ausbreitungseinheiten) und Germinulen (Keimungseinheiten)

Fruchttyp

Vaccinium myrtillus: Taxa und Namen nach BiolFlor Beeremeist vielsamige Frucht, die sich bei Samenreife nicht öffnet (Schließfrucht) und deren Fruchtschichten mit Ausnahme der Fruchtschale (Exokarp) saftig oder wenigstens mehr oder weniger fleischig sind

Diasporentyp

Vaccinium myrtillus: Taxa und Namen nach BiolFlor Frucht (F)Gebilde, das sich zur Samenreife aus dem Fruchtknoten entwickelt hat

Germinulentyp

Vaccinium myrtillus: Taxa und Namen nach BiolFlor Same (S)generatives Fortpflanzungsorgan der Spermatophyten, welches stets den Embryo, zumeist auch Nährgewebe enthält und von einer Hülle (Testa) umgeben ist; nicht heteromorph

Ausbreitungstyp

Vaccinium myrtillus: Taxa und Namen nach BiolFlor EndochorieAusbreitung nach Schlucken und Passage des Verdauungstraktes

Vegetativ-morphologische Merkmale

Morphologische Beschreibung

Vaccinium myrtillus: Taxa und Namen nach Bildatlas Haeupler&Muer(2000)
10-60 cm. Pfl reich verzweigt, mit aufrechten, kantigen bis schmal geflügelten, grünen Ästen, kahl. Blätter 2-3 cm lg, eifg bis elliptisch, drüsig gesägt bis gezähnt, beiderseits grasgrün. Blüten einzeln blattachselstdg, nickend. Krone 3,5-5 mm lg, kugelig krugfg, grünl. od. rötl. Beeren blauschwarz, bereift.

Lebensform / Lebensdauer

Vaccinium myrtillus: Taxa und Namen nach BiolFlor Hemiphanerophyt Überdauerungsknospen an verholzten, basal verzweigten Sproßachsen bis ca. 50 cm Höhe (Zwergsträucher) oder an den nur basal verholzenden Sproßabschnitten höherer, aber oberwärts nicht verholzender und periodisch absterbender Sproßachsen (Halbsträucher) (immer) / plurienn-pollakanth Die Pflanze blüht und fruchtet mehr als einmal in ihrem Leben, d.h. sie ist ausdauernd (immer)

Vegetative Verbreitung

Vaccinium myrtillus: Taxa und Namen nach BiolFlor AusläuferSeitensproß (seltener Hauptsproß) mit langgliedrig-dünnen Internodien und sproßbürtiger Bewurzelung. Durch Absterben der Verbindung zur Mutterpflanze kommt es zur Dividuenbildung (immer)

Speicherorgane, Sproß- und Wurzelmetamorphosen

Vaccinium myrtillus: Taxa und Namen nach BiolFlor Spross-Metamorphose AusläuferSeitensproß (seltener Hauptsproß) mit langgliedrig-dünnen Internodien und sproßbürtiger Bewurzelung. Durch Absterben der Verbindung zur Mutterpflanze kommt es zur Dividuenbildung.. (immer)

Blattmerkmale

Blattanatomie

Vaccinium myrtillus: Taxa und Namen nach BiolFlor mesomorphOhne Besonderheiten, zwischen skleromorph und hygromorph stehend

Blattausdauer

Vaccinium myrtillus: Taxa und Namen nach BiolFlor sommergrünnur in der wärmeren Jahreszeit mit grünen Blättern

Blattform

Vaccinium myrtillus: Taxa und Namen nach BiolFlor VollblattBlattformen, die breite, geschlossene Flächen entwicklen; dabei ist es unwichtig, ob die Spreiten kreisrund, herzförmig, trapezförmig oder vieleckig erscheinen; die Blattbreite entspricht ca. 50 % der Länge